Um das Kapi­tel Anno 2070 auch noch abzuschließen, lief­ere ich — mit klein­er Verzögerung — nun noch mein Faz­it ab.
Anno 2070 ist ein gutes Spiel. Es besitzt inno­v­a­tive Ideen, bildet die Spiel­er dadurch, die ver­schiede­nen Philoso­phien in Wirtschaft und Umwelt abzu­bilden und besitzt dank den Techs ein umfan­gre­ich­es Endgame. Es spielt sich ähn­lich wie die Vorgänger, sieht aber mein­er Mei­n­ung nach einen Tick schlechter aus. Das liegt vor allem daran, dass fast nur Braun­töne ver­wen­det wer­den. Ger­ade Cyber­punk-Set­tings wie in Deus Ex zeigen doch, dass bei der Architek­tur der Zukun­ft — trotz düster­er Stim­mung — nicht auf Far­ben verzichtet wer­den muss.
Ein biss­chen ernüchtert war ich auch bei den “MMO-Aspek­ten” des Spiels. Ich hat­te mir mehr darunter vorgestellt, als alle paar Tage mal auf ein Umfrage-Icon zu klick­en. Auch die Inter­ak­tio­nen im laufend­en Mul­ti­play­er­spiel mit seinen Mit­spiel­ern, hal­ten sich — wie in Venedig — stark in Gren­zen. Ich komme mir in einem Mul­ti­play­er­part in 90% der Zeit vol­lkom­men alleine vor.
Der Basen­bau unter Wass­er zählt mitunter zu den schön­sten Neuerun­gen von Anno. Allerd­ings ist er doch stark auf Ressourcenab­bau beschränkt. Und über­haupt nehmen die Techs nicht die dominierende Stel­lung ein, welche ich vom Ori­ent aus dem Vorgänger gewohnt bin. Während damals schon nach 1–2 Stun­den Spielzeit nichts mehr ohne den Ori­ent lief, kann man in Anno 2070 in vie­len Szenar­ios / Mis­sio­nen vol­lkom­men auf die Techs verzichten.
Auch hat­te ich noch 2 Wochen nach Release mit eini­gen Bugs und starken Bal­ance-Schwierigkeit­en in den Mis­sio­nen zu kämpfen. Ich kann mich noch an 2–3 Stellen erin­nern, in denen ich ein­fach nicht mehr weit­er wusste und mir nichts anderes übrig blieb, als in die Kom­plet­tlö­sung zu schauen. Finde ich etwas blöde.
Das waren meine stärk­sten Kri­tikpunk­te. Nichts­destotrotz würde ich jedem, der Anno mag, oder einen Faible für Zukun­ftsszenar­ien mag zu diesem Spiel raten.