Ein typischer CoD Multiplayer-Moment

Wiedereinmal ist das gegnerische Team am gewinnen. Gespielt wird Teamdeathmatch. Ich spawne orintierungslos irgendwo in der Pampa, laufe keine 3 Meter und werde sofort erschossen. Keine 2 Sekunden stehe ich wieder, etwas vom letzten Spawn entfernt und laufe los. Diesesmal weiß ich wo ich stehe und weiß dank meinem letzten Tod auch, wo der Feind ist. Natürlich möchte ich mich bei ihm revanchieren, also bewege ich mich langsam, über Kimme und Korn zielend in seine Richtung. 

Dank der UAV Drohne sehe ich auch schon seine Position auf meiner Karte. Mittlerweile sind 2 meiner Verbündeten hinter mir und halten mir den Rücken frei. Der Gegner bewegt sich auf mich zu, ich gehe in die Hocke und mache mich bereit. Dann bleibt der feindliche Soldat plötzlich hinter einer Wand stehen – er weiß vermutlich dass ich auf ihn warte – also werfe ich ihm eine Handgranate entgegen, um ihn zum Handeln zu zwingen. Was dann passiert ist etwas, was ich als das Playstation-Prinzip bezeichne:
Der Gegner hüpft mit Dauerfeuer um die Ecke, zielt nur ungefähr in meine Richtung und tötet mich. Weil er nichteinmal daran denkt, den Finger vom Abzug zu nehmen und fröhlich um meine Verbündeten rumhüpft, während diese sich um einen Treffer bemühen, sterben auch diese. 2 Sekunden später Spawne ich wieder, werde aber sofort von einem Flächenbombardement getötet. Weiterer Spawn – Tod durch einen feindlichen Helikoptor. Kein Problem, denn ich habe den Raketenwerfer dabei. Wieder gespawnt, noch bevor ich den Raketenwerfer auspacken konnte, werde ich ein weiteres Mal von dem Heli getötet. Der Feind steht kurz vor dem Sieg, als der Host das Spiel verlässt und alle 12 Spieler aus dem Match geworfen werden. Denn leider gibt es keine fixen Server.

Jedes Jahr ein neuer Ableger

Blöderweise hat sich dieses Playstation-Prinzip mittlerweile auch auf die PC Version übertragen. Taktik? Wozu! Kurze Feuerstöße? Pff…! Das Spielprinzip erinnert mich an meine ersten Versuche im Beat em Up Genre als 6 Jähriger: Kein Konzept, einfach auf allen Tasten rumhämmern. Das ist für jemand, der gerne mit Verstand spielt, leider sehr frustrierend. Auch dieser ständige Fokus auf Action sorgt dafür, dass man viel zu oft auseinandergenommen wird, ohne einen Fehler begannen zu haben. Gerade dieses Spawn->Tod ist extrem nervtötend. 

Sicher, das Belohnungssystem ist schön, die Möglichkeit seine Waffe bis zur Tarnfarbe zu modifizieren, oder selbst eigene Klassen zu erschaffen sind sehr lobenswert. Aber der Multiplayer wirkt mir einfach zu hirnlos. Oft sind nicht Reflexe, Verstand oder Kampferfahrung spielentscheidend, sondern einfach nur das Glück zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Das und ständiges Drücken der Leertaste. Was mach ich falsch, dass mir der Mehrspieler in Call of Duty mittlerweile einfach keinen Spaß mehr macht?

Kommentare

Eine Antwort zu „Ein typischer CoD Multiplayer-Moment“

  1. Das spiegelt ziemlich gut meine Erlebnisse mit CoD wider. Ich fand das allererste CoD auf PC damals gut und auch Finest Hour / Big Red One fand ich gar nicht so übel, aber inzwischen ist die Reihe einfach nur noch nervig und imo nicht förderlich für die Industrie. Es orientieren sich einfach zu viele daran, weil sie die gleichen Verkaufszahlen wollen. Wenn es dann wenigstens etwas mehr Anspruch hätte, aber es ist wirklich nur noch Fast-Food-Unterhaltung für Teenies.

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