Serie: Elementary

Zur Abwechslung gibts mal wieder einen Film Tipp von mir – wobei es eigentlich nicht um einen Film, sondern in diesem Fall um eine Serie geht. Elementary heißt sie und wird seit Mitte Januar donnerstags um 21:15 Uhr auf Sat.1 ausgestrahlt. Dabei geht es allerdings nicht – wie ich zuerst gedacht hatte – um den Alltag einer Grundschule, sondern um eine moderne Version der Figuren Sherlock Holmes und seines Helfers John Watson. Die Serie spielt dabei im New York der Gegenwart und natürlich auch mit abgeänderten Figuren.
Sherlock Holmes ist ein ehemaliger Berater des Scottland Yards, der sich nach Drogenproblemen versucht in New York zu rehabilitieren. Scheinbar besitzt er einen sehr (einfluss-)reichen Vater, der allerdings seinem Sohn nicht so wirklich vertraut und ihm deswegen eine ehemalige Ärztin (Joan Watson) auf den Hals hetzt, die seine Drogenabstinenz überwachen soll. Holmes selbst erinnert ein klein wenig an einen Authisten, der starke Schwächen im sozialen bereich aufweist (besonders der Umgangston), aber dafür hoch komplexe Probleme lösen kann. Watson gespielt von Lucy Liu, die sich trotz Hollywood Status zu keiner Zeit in den Mittelpunkt drängt wirkt allerdings ein klein wenig farblos. Hier hätte etwas mehr Impulsivität für Abwechslung gesorgt, denn das Verhältnis der beiden Charaktere ist viel zu harmonisch, als dass es interessant werden könnte.
Auch der Hauptbestandteil der Serie – nämlich die Mordfälle – sind zu kritisieren. Da man ja versucht – wie in jedem Krimi – Spannung aufzubauen, ist es mit einfachen Mordfällen, bei denen der Täter nach 2 Minuten feststeht nicht getan. Man möchte den zuschauer ja etwas auf die Folter spannen, weswegen Morde nur um 3 Ecken stattfinden. Dumm nur, dass die Mordfälle stellenweise so komplex sind, dass sie eigentlich nicht in 45 Minuten abgefrühstückt werden können. Genau das passiert hier aber. Und die Folge davon ist, dass man bei fast jeder Folge das Gefühl hat, dass man die Hälfte des Inhalts verpasst hat. Wieso das so ist?
Sherlock läuft einen Minute über einen Tatort. Dabei fallen ihm – Monk-like – duzende Ungereimtheiten auf. Man bekommt während der Tatort-Besichtigung aber nichts mit. Stattdessen wird man dann erst zum Schluss beim Verhör des Mörders vor vollendete Tatsachen gestellt und Sherlock knallt ihm binnen 30 Sekunden so viele Motive und Beweise um die Ohren, dass der Täter so überführt werden kann. Wie er auf diese Beweise aufmerksam wurde, wird dem Zuschauer allerdings nicht gezeigt. So wirkt das ganze Stellenweise total wirr und an den Haaren vorbeigezogen. Dieser aha! Effekt, bei dem sowohl Zuschauer als auch Hauptfigur letztendlich alle gemeinsam entdeckten Puuzleteile zusammensetzen, bleibt komplett aus.
Das ist relativ schade. Aber wieso die Serie trotzdem schauen? Zum einen weil der Charakter des Holmes recht interessant gestaltet ist. Auch der Stil bzw. das Setting des Films ist sehr gelungen. Aber besonders gefällt mir, dass die Serie sehr ruhig und ausgeglichen wirkt. Also keine pompösen Auftritte, wie beispielsweise in den ganzen CSI Teilen, oder übertriebene, nervige Darsteller wie in anderen Krimi-Serien. Als Fazit würde ich der Serie 3 von 5 Gingers geben.

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