Nach über 2 Stun­den Film, stellte ich mir nur eine Frage: Was zum Teufel war denn das jet­zt. Das war alles, nur kein James Bond. Für einen guten James Bond brauch man eigentlich nur 3 Dinge. Einen guten Bond Darsteller (also einen coolen, charis­ma­tis­chen und intel­li­gen­ten Killer). Einen üblen aber irgend­wo liebenswerten Ober­bösewicht, der Bond das Wass­er reichen kann. Und ein halb­wegs hüb­sches Bond Girl. In Sky­fall ist nur lei­der gar nichts davon vorhanden.

Daniel Craig in Skyfall

Definitv eine gold­ene Him­beere wert. Die Darstel­lung von Bond, war abso­lut moti­va­tion­s­los. Das war natür­lich auch dem Drehbuch zu ver­danken. Bei so einem Film, hätte ich ver­mut­lich auch keinen Bock den Bond zu spie­len. Aber man muss doch als Regis­seur darauf acht­en, dass das Drehbuch auf den Haupt­darsteller zugeschnit­ten ist. Craig macht sich in nobler Atmo­sphäre wie z.B. in Casi­no Roy­al am besten. Aber doch nicht irgend­wo mit einem Jagdgewehr im schot­tis­chen Sumpfland. Das hat nix nobles. Kein Anzug, keine Cock­tails, kein Bond. Jeden­falls was Craig betrifft.
 

Der Oberbösewicht in Skyfall

Zwis­chen­zeitlich habe ich mich gefragt, ob Sky­fall ne Mis­chung aus einem James Bond und der Ver­fil­mung von The Social Net­work wer­den sollte. Der Com­put­ern­erd passt da ein­fach nicht rein. Wäre er jet­zt ein bril­lantes Mas­ter­mind, der Bond prob­lem­los über die Dauer des ganzen Films Durch sein tak­tis­ches Vorge­hen in Schach hal­ten kann, wäre das ja noch in Ord­nung. Aber der Typ lässt sich 10 Minuten nach dem er das erste Mal aufge­taucht ist schnap­pen. Sein Hob­by: Weglaufen. Das kann er ziem­lich gut. Anson­sten liegt seine einzige Stärke im Entwick­eln von Com­put­er­viren. Dumm nur, dass Bond kein Cyborg ist. Deswe­gen hat er ihm auch nichts ent­ge­gen­zuset­zen. Der Bösewicht ist also ein ziem­lich­er Schwäch­ling. Wie er dazu kommt, hun­derte von Hand­langer zu befehli­gen? Keine Ahnung. Das wirkt ein­fach zu unglaub­würdig. Er plant auch nicht die Weltherrschaft an sich zu reißen. Er mag nur dem MI6, allen voran M eins auszuwis­chen. Weil sich dieser einen Dreck um das Woh­lerge­hen sein­er Angestell­ten küm­mert und diese bei der erst­besten Gele­gen­heit im Stich lässt. 
Als er Bond darauf anspricht und dur­chaus gute Argu­mente vor­legt, wieso es der britis­che Geheim­di­enst ver­di­ent hat, hin­ter­gan­gen zu wer­den, wurde es für einen Moment span­nend. Jed­er nor­male Men­sche — beson­ders wenn er so oft vom Arbeit­ge­ber im Stich gelassen wurde wie Bond — hätte sich dem “Bösewicht” angeschlossen. Aber Bond ist so treu doof, dass er sich lieber zum 20. Mal vom MI6 ver­arschen lässt, als auf das Ange­bot des Hack­ers einzugehen.
Auch hier: Total unglaubwürdig.
 

Das Bond Girl in Skyfall:

Gibts keines. Die einzi­gen Frauen, mit denen sich etwas ange­ban­delt hat sind vielle­icht 15 Minuten im Film zu sehen. Ist jet­zt nicht so welt­be­we­gend, aber soll ja Leute geben, denen soet­was wichtig ist.
 

Fazit:

Das ist eigentlich der schlecht­este Bond aller Zeit­en. Die ersten 30 Minuten sind abso­lut lang­weilig. Danach zieht das Tem­po wieder etwas an, aber im End­ef­fekt ist das kein Bond-Teil, son­dern ein schlechter Scherz.