Diablo 3: Die Finte mit dem Auktionshaus

Der Reaper of Souls Antagonist Maltael hat schon vor seinem Feldzug gegen die Menschheit seine ersten Opfer gefunden: Die beiden Auktionshäuser (Echtgeld und Ingamegold), sowie das beknackte Lootsystem in Diablo 3. Das ist für mich als Diablo-Spieler natürlich gut, als ehemaliger Blizzard-Fan aber auch ein Schlag ins Gesicht.

Aber erst einmal zur Geschichte:
Kurz nach dem damaligen Release von Diablo 3 – ich war mit meiner Magierin Level 30 geworden – ging mir das Lootsystem schon absolut auf die Nerven. Während ich in den Vorgängern Diablo 1 und Diablo 2 sehr oft und sehr schnell lohnenswerte Beute gefunden hatte, fand man in Diablo 3 fast nur unnützen Käse, wie z.B. Zweihandäxte mit Intelligenz oder eben Gegenstände mit zu schwachen Attributen. Während ich in Diablo 1 und 2 nach dem ersten Durchspielen auf dem normalen Schwierigkeitsgrad bereits einige seltene und tolle Gegenstände gefunden hatte, über die ich mich auch tierisch gefreut hatte, war meine Level 30 Magierin in Diablo 3 beim erneuten Beginn auf „Albtraum“ ausgerüstet wie der letzte Penner. Die Folge davon war, dass ich spätestens bei stärkeren Gegnergruppen blitzschnell das Zeitliche gesegnet hatte.

Friss oder stirb!

Ich war einfach nicht gut genug ausgerüstet. Als damaliger Spieler hatte man nur 2 Möglichkeiten etwas daran zu ändern: Wieder auf dem alten Schwierigkeitsgrad spielen und tagelanges Farmen, um eventuell doch noch irgendwo an gute Ausrüstung zu kommen. Oder das Auktionshaus besuchen und sich die nötigen Gegenstände zusammenkaufen.

Natürlich machte man Letzteres. Schließlich war es zu frustrierend nach 4 Stunden Farm nichts anderes vorweisen zu können, als eine Hand voll Gold und irgendwelchen Müll. Das Auktionshaus wurde so zum effektivsten Mittel an Ausrüstung zu kommen. Wohl gemerkt, bei einem Spiel, das darauf Aufbaut durch das Erledigen von Gegnern an seltene Gegenstände zu kommen und so seinen Charakter weiter auszubauen. Dennoch bestand der Großteil des „Spiels“ darin, zu spielen um an Gold zu kommen und mit diesem Gold wiederum shoppen zu gehen. Gähn, gähn, gähn. Motivation = 0

Bereits wenige Wochen nach Release, stellten wir genau dieses System in Frage und kritisierten Blizzard für dieses unmotivierende Spieldesign. Zwar bestätigten die Entwickler einige der Kritikpunkte, letztendlich änderte sich aber nichts, weil ja angeblich so viele Leute das Auktionshaus nutzen würden, der Schwarzmarkt unterbunden werden würde und das Auktionshaus ein elementarer Bestandteil des Spiels sei. Also blieb uns nichts weiter übrig, als das Spiel zu deinstallieren.

Ankündigung des Addons

Vor einigen Wochen wurde dann das erste Addon „Reaper of Souls“ angekündigt und vermutlich dachten Tausende das gleiche wie ich: „Geht mir sowas von am Arsch vorbei“. Was nützt schließlich ein Addon, wenn sich am Spielprinzip nichts ändert? Und urplötzlich, 18 Monate, nachdem wir uns monatelang den Wolf im Blizzard Forum getextet haben, hieß es, dass die Auktionshäuser geschlossen und das Lootsystem sinnvoll überarbeitet wird.

Man hat sich also genau unsere Kritikpunkte zu Herzen genommen. 18 Monate lang, hat man sich einen Scheiß um unsere Meinung gekümmert und immer nach Ausreden gesucht. Und seltsamerweise jetzt, wenn das neue Addon erscheinen soll, sollen die Kritikpunkte aus der Welt geschafft werden.

Wie gesagt, als Spieler freut mich das Resultat. Aber trotzdem denk ich mir: „Ihr Säcke, geht doch nur auf die Kritikpunkte ein, weil ihr andernfalls die Absatzzahlen des Addons und der Konsolenversionen in Gefahr seht.“

Hat man gezahlt, hat man die Schnauze zu halten. Wollen die Unternehmen wieder Geld machen, ist die Kundenmeinung auf einmal wieder ganz wichtig und es werden Berge in Bewegung gesetzt. Selbige Methode kann man ja auch, Wahlkampf sei dank,  schon seit Wochen in der deutschen Politik beobachten.


Kommentare

2 Antworten zu „Diablo 3: Die Finte mit dem Auktionshaus“

  1. Ohh ja Diablo eines der ganz wenigen Titel um die ich den PC beneidet habe, zum Release der PC-Version habe ich mich dann mit Borderlands 2 vertröstet dass ein ähnliches Gameplay bietet nur als Egoshooter eben. Mittlerweile ist Diablo für PS3 erschienen ohne Auktionshaus und mit besserer Beute. Ich habe Diablo aber noch nicht gekauft da ich noch einige ungespielte Games rumliegen habe und dieser Berg sollte nicht zu groß werden, denn das dpremiert mich immer etwas.

    Grüße TomTom

    1. Borderlands hat mir nicht so gefallen. Bei mir kam ständig das Gefühl auf, daraus ein MMO machen zu müssen. Selbst im Coop kam mir die Welt zu ausgestorben vor. Ich mochte den Humor aber sehr 🙂

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