Smashmuck Champions: Review


Nach längerer Zeit gibt es mal wieder ein Video von mir. Dass es so lange kein anderes Video gab, lag nicht daran, dass ich meine Spielekarriere an den Nagel gehängt habe, sondern viel mehr daran, dass es nicht so viel Berichtenswertes gab. Es sei denn, ihr hättet gerne das zwölfmillionste Video zu Rome II oder zum neuen Civilization V Addon gesehen… Das wäre natürlich eine Möglichkeit gewesen, ich wollte allerdings meine Videos thematisch fortführen und statt den Mainstreamspielen ein paar Klassiker vorstellen oder – wie heute – ein Spiel, dem man bisher noch nicht so viel Beachtung geschenkt hatte: Smashmuck Champions.

Der Name klingt etwas abgedreht, das Spiel ist es im Endeffekt auch. Als ich vor einigen Tagen die Beschreibung in Steam durchgelesen hatte, hörte sich das Spiel auf dem Papier bzw. im Steam-Shop recht öde an. Eben nur ein weiteres 08/15 MOBA. Neben League of Legends, Dota 2, Dawngate, Smite, End of Nations, etc. Alleine der Begriff „MOBA“ sorgt bei mir und vielen anderen mittlerweile schon für eine grundlegende Abneigung. Schaut man sich die Spieleentwicklung in den letzten Jahren an, könnte man meinen, dass einfach nur noch ein Dota-Abklatsch nach dem anderen auf den Markt geworfen wird. Das soll nicht heißen, dass es schlechte Spiele seien. Aber mal ernsthaft: Wer brauch denn noch ein weitere Battle Arena, wenn er mit seinem LoL, HoN oder Dota mehr als zufrieden ist? Ich weiß nicht welcher Teufel mich geritten hatte, ob die Langeweile oder die Tatsache, dass das Smashmuck Champions kostenlos angeboten wurde, aber ich habe das Spiel trotzdem heruntergeladen und getestet. Und im Nachhinein gesehen, war das eine gute Entscheidung. Denn das Spiel bedient anders als die Konkurrenz (mit Ausnahme von vielleicht Smite) eine ganz andere Zielgruppe: Den Fun-Player.

Das Tutorial

Ihr beginnt das Spiel mit einem gut 30 minütigen und gut inszenierten Tutorial, was euch die grundlegendsten Dinge beibringt: Wie z.B. die Steuerung der Champions, die Modifizierung der Champions und die ersten paar Spielmodi. Die Champions steuern sich wie in Smite mit „WASD“ und die Zauber werden mit 1,2,3 und der rechten Maustaste ausgelöst. Das Resultat ist eine sehr viel intensivere und actionorientiertere Spielweise als in den meisten anderen Spielen, weil man im Kampf einfach das Gefühl hat, man würde seinem Gegner höchstpersönlich zusammenprügeln und nicht irgendeine Marionette, die die ihr gegebenen Befehle ausführt. Intensiviert wird das Spielgefühl noch durch die toll inszenierte Stadionatmosphäre inklusive Announcer und applaudierendem Publikum. Die Immersion ist hier also äußerst gut gelungen. Zugegebener Maßen erfordert es etwas Übung bzw. Umgewöhnung den Champion mit WASD schräg von oben zu steuern. Deswegen wird Anfangs der ein oder andere Skillshot, trotz Indikatoren auf dem Boden, sein Ziel verfehlen. Aber nach ein paar Runden dürfte man den Bogen raus haben.

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Die Champions

Derzeit gibt es  noch nicht soo viele Champions zur Auswahl. Zum Zeitpunkt der Videoaufnahme standen 24 verschiedene Helden zur Verfügung. Da sich das Spiel aber noch in der Beta befindet und sich die Champions allesamt unterschiedlich spielen, macht die beschränkte Auswahl nichts. Nach dem man jeden Champion mal angetestet hat, sollte man schon den ein oder anderen Favoriten gefunden haben. <Minos>Bei mir sind es z.B. Minos, der auf Gegner stürmen kann, einen heftigen AoE besitzt und seine Haut in Stein verwandeln kann. <Oddilus>Oder aber Oddilus, der Gegnern kinderleicht durch seine Sprungangriffe entkommen kann oder ihnen Tinte ins Gesicht sprüht.

Die Spielmodi

Ein großes Lob muss man den Entwicklern auch bezüglich der Spielmodi aussprechen. Denn von denen gibt es bereits jetzt sechs Stück.

Zum einen Plunderball, der einen Capture the Flag Modus für 6 oder 10 Spieler darstellt. Es geht darum den eigenen Plunderball zu schützen und den Plunderball des Gegners zur eigenen Basis zu bringen. Ich denke mal, das Spielprinzip ist bekannt und damit selbsterklärend.
Siege, welcher mit seinen Lanes und den Türmen an den klassischen MOBA Spielmodus erinnert. Auf der Siege-Map verteilt sind zusätzlich noch Heilstationen, die den eigenen Champion heilen und Bomben, die nach einem Countdown großen Schaden an Türmen anrichten.
Conquest, bei dem es darum geht 3 Zonen zu erobern und zu halten, bis man genug Punkte gesammelt hat. Auf der Map befinden sich auch noch einige Sprungschanzen und Fallen, die unachtsame Spieler schnell außer Gefecht setzen.
Beim Spielmodus Destroyer muss man auf der Karte verteilte Kristalle ergattern und seinem NPC-gesteuerten Team-Schoßhündchen, dem namensgebenden „Destroyer“ zum Füttern verabreichen, damit dieser stärker wird. Jedes der beiden Teams besitzt einen dieser Kolosse, der sich langsam Richtung Kartenzentrum bewegt. Dort trifft er dann auf den ,hoffentlich nicht so gefütterten, feindlichen Destroyer. Dann liefern sich die Monster – Godzilla like – einen „epischen Endkampf“. Während des Kampfes versuchen beide Teams weiter Kristalle zu sammeln und damit ihren eigenen Destroyer zu füttern, damit er um einen kleinen Betrag geheilt wird. Bei annähernd gleichstarken Teams, kann sich dieser Spielmodus allerdings wie Kaugummi ziehen, weil keiner von beiden Destroyern zerstört wird.

Zu guter Letzt gibt es noch einen Spielmodus namens Gauntlet, in dem es darum geht zusammen mit anderen Spielern PvE Missionen in der Arena zu erfüllen. Das hört sich zwar einfach an, aufgrund des knappen Zeitlimits stellt dieser Spielmodus aber die größte Herausforderung für nicht eingespielte Teams dar.

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Der Shop

Das wars zum Gameplay. Die große Frage bei FreetoPlay Spielen ist natürlich, in wiefern der Shop Einfluss auf das Spiel hat. Bei Smashmuck Champions kann man bisher aber beruhigt sein. Genrestandard-mäßig gibt es Erfahrungs- bzw. Währungsbooster und Skins zu kaufen. Alle anderen Items, besonders die, die Auswirkungen auf die Attribute des Champions haben, lassen sich auch mit Spielgeld kaufen.  Eine kleine Besonderheit gibt es noch: Man kann sich Gegenstände aus dem Shop mithilfe eines Crafting-Systems selbst zusammenbauen. Dazu kann man die Baumaterialien entweder für Echtgeld kaufen oder erhält diese durch Erfüllen der täglichen Missionen. Was man nach dem Zusammenbau erhält, ist mehr oder weniger Zufall. Aber es motiviert trotzdem, täglich im Spiel vorbeizuschauen.

Fazit

Abschließend bleibt zu sagen, dass mir Smashmuck Champions sehr viel Spaß gemacht hat. Zum einen ist das Gameplay sehr erfrischend, zum anderen ist das Spiel gut inszeniert. Wer sollte sich das Spiel holen? Eigentlich jeder, dem herkömmliche MOBAs zu ernst sind oder der Smite mal aus einer anderen Perspektive sehen will. Wer allerdings auf Dinge wie hohen Anspruch, Metagame oder ein ausgefeiltes Champion-Balancing steht, sollte die Finger davon lassen und stattdessen bei den bisherigen Genre Vertretern bleiben.


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