Linkgeiz in der Blogosphäre

Beim Webmaster Friday ist mal wieder das Thema „Linkgeiz unter Bloggern“ aufgetaucht, dass ja gerade auch auf Blogs oder in Bloggerforen immerhäufiger thematisiert wird. Bisher hatte ich mich selten zum Thema geäußert und höchstens mal erwähnt, dass ich gerne andere Blogger bei mir verlinke.

Aber generell bin ich der Ansicht, dass seltene Verlinkungen beim Bloggen eigentlich in der Natur der Sache liegt. Anders als eine Newsseite, ein wissenschaftliches Fachjournal oder eine Fotografenseite, ensteht ein großer Teil der Inhalte im Kopf der Autoren. Und den kann man ja schlecht verlinken.

Falls der entsprechende Blogger seine Inspiration für einen bestimmten Beitrag auf einen anderen Blog gefunden hat, habe ich bisher noch nie erlebt, dass er den entsprechenden Blog nicht verlinkt. Von daher kann ich keinen absichtlichen Linkgeiz feststellen.

Natürlich könnte ich es so machen, wie andere Kollegen und jeden tollen Beitrag von Freunden bei Facebook oder Twitter verlinken, oder eben als Aufhänger für einen eigenen Beitrag verwenden. Ich könnte auch bei jeder Review direkt auf die Herstellerseite verlinken. Aber entweder sehe ich da wenig Sinn darin, es ist mir zu aufwändig oder ich schieße über das Ziel hinaus.

Wieso ich selten fremde Artikel teile:

Meistens nehme ich mir ein Mal die Woche Zeit, um meinen Feedreader zu durchforsten. Dann lese ich in kurzer Zeit oft 25-40 Artikel. Ein paar lese ich zwar nur an, aber trotzdem wären dort jede Woche mindestens fünf Artikel-Perlen darunter, die ich definitv empfehlen könnte. Würde ich jetzt jeden dieser fünf Artikel auf meinen Socialmediakanälen teilen, hätte das zur Folge, dass meine Kanäle zu 25% aus meinen und zu 75% aus fremden Inhalten bestehen würde. Da wäre es irgendwie nicht Sinn der Sache, wenn man bedenkt, dass die meisten Leute ja primär deswegen meine Kanäle abonnieren, weil sie meine Seite verfolgen wollen.

Ich denke auch, dass meinen Bloggerkollegen auch mehr geholfen ist, wenn ich ihnen einen ganzen Beitrag widme, wie ich das erst anfang dieser Woche mit Roberto getan habe, als wenn ich ständig, quasi kommentarlos, ihre Links durch die Gegend schleudere.

Wieso ich deren Beiträge nur selten als Aufhänger verwende

Wieder mal ein Beitrag von Zeitzeugin (dieses Mal über Hater), und wieder mal denke ich mir: Sehr interessant. Soetwas könnte auch auf meinem Blog stehen. Aber gerade die gesellschaftlichen Themen entstehen bei mir aus einer Emotion heraus. Wenn mir beispielsweise irgendwas gewaltig auf den Sack geht. Dann läuft das Schreiben wie am Schnürchen. Diese Emotionen kann ich allerdings nicht einfach so abrufen. Und ich kann sie mir auch nicht einfach einplanen nach dem Motto: „Und am Freitag hast du mal Lust und Muse einen Artikel über dein Lieblingsbuch: Per Anhalter durch die Galaxis zu schreiben“.

Das funktioniert bei mir nicht. Stattdessen sitze ich vor dem WordPress Editor und mir schwirrt nicht einer, sondern dutzende Gedanken im Kopf rum. Je nachdem, wie viel mir zu dem Thema einfällt, wird dann entschieden, über was ich schreibe. Und derzeit fällt mir z.B. nichts zu Hatern ein. Also gibts auch vorerst keinen Artikel darüber. Aber flamt mich ruhig dafür in den Kommentaren. Vielleicht erhalte ich dann wieder etwas mehr Inspiration zum Thema.

Wieso ich selten auf die Herstellerseite verlinke

Das sehe ich häufig auf anderen Blogs. Nach jeder Produktreview ein Link. Entweder ein Amazonlink, damit der Blogger selbst mitverdienen kann oder ein Link direkt zum Hersteller. Da bin ich allerdings ganz pragmatisch: Da klickt eh kaum einer drauf. Jedenfalls dann, wenn die Review abgeschlossen ist (und das ist bei mir meistens der Fall). Wenn der Link aber einen größeren Mehrwert hat (zum Beispiel ausführlichere Informationen zu einem Thema dass ich nur kurz angeschnitten habe) , dann setze ich ihn aber auch gerne. Ansonsten kann ich mir die drei Klicks wohl sparen.

Fazit

Ich kann also nicht wirklich einen großen Linkgeiz unter Bloggern feststellen. Was ich allerdings gerne wieder machen würde, wäre einen Blogroll Artikel über die ganzen tollen Blogs, die mir in den letzten Monaten begegnet sind. So wie ich das auch letztes Jahr gemacht hatte: Phinphins Mega Blogroll

Zum Webmaster-Friday und allen Einsendungen zum Thema gelangt ihr hier: http://www.webmasterfriday.de/blog/linkgeiz-2015


Kommentare

8 Antworten zu „Linkgeiz in der Blogosphäre“

  1. Huch. Schon wieder! Ehrlich, ich war VOR deinem Trackback hier um zu kommentieren, jawohl! 😀

    Also bei mir ist es wie bei dir: Prinzipiell teile ich gerne, aber ich möchte nicht alles teilen bzw meinen Blog/Meinen FB-Newsfeed damit überstrapazieren.

    Was ich allerdings super finde, sind „Links der Woche“-Artikel. Die wollte ich immer mal auch bei mir einführen, aber ich bin beim Linksammeln zu inkonsequent und vergesse es ab Dienstag immer :/ Muss mir da mal selber in den Arsch treten und disziplinierter werden! (Mangelhafte Disziplin ist generell meine große Schwäche 😉 )

    1. „Links der Woche“ ist allerdings schon ne Menge Arbeit. Immerhin müsstest du dann ja jede Woche einen Artikel diesbezüglich verfassen 🙁

      1. Du musst erst mal gar nichts 😀 Ich mache das auch ganz unregelmäßig. Ich sammle die Links in einem Beitrags Entwurf und wenn ich denke das sind jetzt genug geht das Ding online 🙂 So klappt das ganz gut. Mit einem Festgelegten Wochentag wäre mir das zu anstrengend und auch zu erzwungen.

        1. Das ist ne gute Idee!

  2. Verlinkungen müssen schon immer einen Sinn ergeben und bei vielen Blog tut es das halt nicht in größerem Umfang. Beim Schreiben denke ich da ehrlich gesagt auch nicht immer dran. Links zu Herstellern bzw. bei mir ja eher zu Entwicklern und/oder Publishern verstehe ich als eine Art Quellenangabe oder nutzwertige Info, eher bei Verlinkung zu Steam. Ein Muss ist das nicht und wenn ich das mal vergesse, ist es auch nicht weiter dramatisch…
    Ansonsten ist es ja schon so, dass unter Bloggern nicht der große inhaltliche Austausch zu Themen stattfindet, zumindest was Videospiele unmittelbar betrifft. Eher um das soziale Drumherum und dabei wird ja auch verlinkt – nur müsste man diesbezüglich Lust und Anlass verspüren, an diesen Diskussionen teilnehmen zu wollen…

    1. Ich finde auch, dass bei den meisten Videospielen nur wenig Interessantes dabei rumkommen würde, wenn es zwischen Autoren zu einem Austausch kommen würde. Der eine findet Element X, der andere Setting Y besser. Im Endeffekt ist vieles Geschmackssache. Da ist dann ein Austausch zwischen verschiedenen Meinungen zu einem Spiel für mich jetzt nicht so wichtig.

  3. Gerade in den Social Kanälen muss man halt echt aufpassen, dass man nicht einfach nur eine Linkschleuder wird, wie du ja auch schon erklärt hast. Eine gute Mischung aus eigenen Posts/Tweets und Inhalten anderer ist optimal, denke ich. Gerade diese „Mundpropaganda“ durch andere Blogger/Twitterer ist ja leider fast der einzig brauchbare Weg, um ein paar neue Leser zu gewinnen. Dein Interview-Projekt ist da eine gute Sache 🙂

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