Seit eini­gen Monat­en wird hier auf der Seite Wer­bung angezeigt (jeden­falls solange kein Adblock­er dazwis­chen­grätscht). Ich habe in den ver­gan­genen Jahren immer wieder mit Wer­bung exper­i­men­tiert. Meist mehr aus eigen­em Inter­esse als wirk­lich auf die Absicht irgen­det­was damit zu finanzieren. Oft sagte mir dabei aber entwed­er die Vergü­tung oder die angezeigte Wer­bung nicht zu. Das fängt schon mit der Wer­be­form an. Riesige Wer­be­ban­ner, selb­stab­spie­lende Videos, blink­ende Texte, Töne und am besten noch so platziert, dass es den Artikel über­lagert — sowas kotzt mich regelmäßig bei Gamersglobal.de oder Gamestar.de an, da brauch ich gar nicht hier auf dem Blog damit anfangen.

Unseriöse Werbung bei Adsense

Ein weit­ere riesen Nachteil war oft, dass man bei vie­len Anbi­etern keine oder kaum Kon­trolle darüber hat, welche Wer­bung angezeigt wird. Bei Google Adsense platziert man ein­fach eine Ban­ner­fläche und Google entschei­det selb­st, ob dort ab sofort das neue Bat­tle­field oder zwielichtige Pillen zur Penisver­größerung ange­boten wer­den. Der Großteil der Adsense-Wer­bung wirkt auf mich (auch auf anderen Seit­en) ein­fach unser­iös — egal ob Tex­twer­bung oder blink­ende Banner.

Blogfoster.com hatte alles richtig gemacht

Dann stieß ich vor gut einem Jahr eher durch Zufall auf Blogfoster.com. Mit Blog­fos­ter han­delt es sich um ein Berlin­er Unternehmen, dass haupt­säch­lich Blog­ger als Ziel­gruppe hat, die gerne die Kon­trolle darüber haben, welche Wer­bung auf ihrem Blog angezeigt wer­den soll. Nach der kosten­losen Anmel­dung auf der Plat­tform erhält man eine Liste aller Unternehmen, die derzeit über Blog­fos­ter Wer­be­ban­ner an die Seit­en­be­treiber zur Ver­fü­gung stellen. Oft ste­hen bei den meis­ten Wer­bekun­den ver­schiedene Ban­ner­größen zur Auswahl, sodass man nicht darauf angewiesen ist, einen riesen Ban­ner über die halbe Home­page zu legen.

blogfoster.com Kampagnen

blogfoster.com Kam­pag­nen

Hat man sich für eine Ban­ner­größe entsch­ieden, kann man den entsprechen­den Ban­ner­code ein­fach an der entsprechende Stelle ein­fü­gen, sodass wenige Minuten später schon die gewün­schte Ban­ner­wer­bung erscheint. Das ganze ist recht sim­pel gestal­tet, die Auswahl an Wer­bekun­den ist recht groß und die Vergü­tung ist auch ger­ade im Ver­gle­ich zum Gigan­ten Adsense mehr als angemessen. Hin und wieder gabs zwar ein paar kleinere Störun­gen bei Blog­fos­ter, wodurch zumin­d­est für ein paar Stun­den die gewün­schte Wer­bung nicht aus­geliefert wurde, aber anson­sten kann ich kaum über den Ser­vice klagen.

Naja, bis heute jeden­falls. Denn vor eini­gen Tagen erre­ichte mich fol­gende Mail:

Mail von Blogfoster.com

Mit anderen Worten: Der Ban­nerser­vice wird eingestellt und die Spon­sored Post­ings wer­den aus­ge­baut. Für mich per­sön­lich ist das sowohl als Blog­be­treiber als auch als Blogleser das absolute Worst Case Sce­nario. Denn nicht nur wer­den die meist unauf­dringlichen und wenig arbeitsin­ten­siv­en Ban­ner von der Bild­fläche ver­schwinden, gle­ichzeit­ig wird das Netz auch mit Spon­sored Post­ings zugeschüttet.

Blogfoster.com Sponsored Posts

Blogfoster.com Spon­sored Posts

Auch wenn ich Spon­sored Post­ings nicht gän­zlich ablehne, muss ich mich nur mal durch das aktuelle Ange­bot von Blogfoster.com durchk­lick­en. Das wären derzeit:

  • Ritex (Gleit­mit­tel)
  • SRH Hochschule Hei­del­berg (Fern­studi­um)
  • Pony­hütchen (Naturkos­metik)
  • Ebay Adventskalen­derideen
  • Heizdeck­en, Kochbüch­er, noch mehr Kom­setik, etc.

Und genau hier kom­men wir zum großen Prob­lem von Spon­sored Post­ings. Wenn ein klein­er Wer­be­ban­ner angezeigt wird, wird man den meist kaum wahrnehmen. Wenn allerd­ings ein neuer Artikel auf meinem Blog erscheint, wird man den sehr wohl wahrnehmen. Wenn es sich dabei noch um einen bezahlten Beitrag han­delt, dann stört das. Wenn es sich dazu noch um etwas the­men­fremdes han­delt (Heizdeck­en auf einem Gam­ing-Blog), dann stört das noch mehr. Und man muss auch immer im Hin­terkopf behal­ten, dass viele Spon­sored Post­ings ver­fasst wer­den, ohne dass dem Autor die Pro­duk­te zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Ich schreibe dann also einen 2.500-Zeichen Artikel über Ritex Gleit­mit­tel, ohne dass ich dieses jemals benutzt hätte.

Dann doch lieber 5 ver­schiedene Ban­ner auf der Seite platzieren als einen einzi­gen unpassenden Spon­sored Post.
Bitte nicht missver­ste­hen: Ich ver­ste­he die Wer­be­treiben­den hier abso­lut. Ban­ner erzeu­gen heutzu­tage kaum noch Aufmerk­samkeit. Entwed­er wer­den diese gle­ich geblockt oder vom Leser kaum wahrgenom­men. Spon­sored Post­ings kann man schlecht block­en. Gle­ichzeit­ig küm­mert sich sich der schreibende Blog­ger um das Ver­fassen des Wer­be­textes. Da hat man sich als Unternehmen die Kosten für die PR-Leute ges­part. Aber für mich als Leser sind viele Spon­sored Post­ings ein Dorn im Auge. Von daher sehe ich mich derzeit nach Alter­na­tiv­en zu Blogfoster.com um.