Seit drei Jahren set­ze ich mich kurz vor Neu­jahr bzw. kurz danach an den Rech­n­er und lasse das gesamte Jahr Revue passieren. Meine Erken­nt­nisse fasse ich dann qua­si in einem Abschluss­bericht zusam­men und stelle diesen hier auf dem Blog online. Anders als bei den meis­ten Jahres­rück­blick­en gehts bei mir aber weniger darum, was ich alles gespielt, gese­hen und gele­sen habe. Stattdessen drehen sich die Beiträge lediglich um das Bloggen und auch etwas um mein Pri­vatleben. Was lief gut, was weniger gut? Was habe ich im neuen Jahr vor?

Wie ihr im Beitrag let­zten Jahres lesen kön­nt, war 2015  für mich ja ein sehr beson­deres Jahr, weil ich damals Vater gewor­den bin. Auch hat­te ich ein paar neue Ideen in den Blog einge­bracht (The­ma: Poli­tik) und häu­figer Gas­tar­tikel geschrieben bzw. Inter­views geführt. Das war mir beson­ders wichtig, weil ich mich in 2014 darüber beschw­ert hat­te, dass wir Blog­ger miteinan­der viel zu wenig tun und jed­er eigentlich nur sein eigenes Süp­pchen kocht.

Quinn

2016 war es — ger­ade auch gegen Ende hin — etwas ruhiger bei mir. Unsere Tochter ist zwar immer noch sehr pflegele­icht, schläft jet­zt allerd­ings nicht mehr 12 Stun­den am Tag, sodass Freizeit eher rar gesät ist. Beson­ders auch deswe­gen, weil sie Großmeis­terin darin ist Schränke auszuräu­men, auf Tis­che zu klet­tern oder Essen in ihren Ver­steck­en zu hort­en. Das führt dann häu­figer zur Ver­wun­derung, wenn sie mit einem Stück Brezel bei uns im Wohnz­im­mer aufkreutzt, obwohl es seit 2 Wochen keine Brezel mehr gab.

Politik

Poli­tis­che Beiträge haben hier in den let­zten Monat­en auch stark abgenom­men. Anfang des Jahres hat­te ich bei Face­book noch Zeitun­gen wie Spiegel Online oder Zeit Online abon­niert und regelmäßig die Kom­mentare unter den Beiträ­gen gele­sen, selb­st kom­men­tiert oder als Anreiz genom­men einen Artikel für meinen Blog zu ver­fassen. Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, dass mir das mit­tler­weile zu dumm gewor­den ist. Ger­ade auf Face­book wird bei poli­tis­chen Kom­mentaren weniger kri­tisiert (was 2014–2015 noch der Fall war) es wird stattdessen nur noch gehet­zt. Gegen Aus­län­der, gegen Flüchtlinge, gegen Merkel, gegen die EU, gegen …

Das Kli­ma ist kom­plett vergiftet. Zeitweise habe ich mir die Frage gestellt, ob Deutsch­land mit­tler­weile schon so weit ist, dass nur noch Hass die Straßen regiert. Dann habe ich mir die Kom­mentare aber mal genauer ange­se­hen und fest­gestellt, dass das immer die gle­ichen Fratzen sind, die ihren Mist von sich geben. Mon­tags het­zt Mar­tin Müller auf Zeit Online gegen Flüchtlinge. Dien­stags predigt er auf Spiegel Online, dass der Islam eine Kul­tur des Ter­rors ist und mittwochs beze­ich­net er unter einen FAZ-Artikel Merkel als Volksverräterin.

Landtag Mainz

Dazu noch vere­inzelte Trolle, die andere ein­fach nur ärg­ern wollen und lei­der auch zahlre­iche Bots, die zusät­zlich für schlechte Stim­mung sor­gen wollen. Ich habe mich deswe­gen dazu entschlossen alle Zeitun­gen auf Face­book (bis auf unsere Lokalzeitung) zu deabon­nieren. Diskus­sio­nen haben hier eh keinen Sinn und let­z­tendlich dreht sich auch abseits der Kom­mentare eh alles um die gle­ichen The­men. Näm­lich um die, die am häu­fig­sten gek­lickt wer­den: Straftat­en von Flüchtlin­gen, Ter­ror­is­mus und Don­ald Trump. Da sich mein poli­tis­che Inter­esse aber nicht nur auf die drei The­men beschränkt, die in meinem — wie wahrschein­lich auch in eurem Leben — eh kaum eine Rolle spie­len, ist es nicht weit­er tragisch, dass ich die genan­nten Zeitun­gen meide.

Interaktion unter Bloggern

Was die Inter­ak­tion mit anderen Blog­gern anbe­langt, habe ich auch ins­ge­samt einen starken Rück­gang gespürt. Es gibt kaum noch Kom­mentare, die Beitragsin­ter­valle auf anderen Blogs wer­den immer länger — von manchen Blog­gern habe ich auch die let­zen Wochen gar nichts gehört. Die Idee mit den Inter­views wollte ich im neuen Jahr defin­i­tiv weit­er­ver­fol­gen. Vielle­icht fall­en mir auch ein paar neue Ideen ein. Meine Frau und ich haben uns auf alle Fälle vorgenom­men näch­stes Jahr mal wieder die Gamescom zu besuchen. Vielle­icht sehe ich dann ja den ein oder anderen Blog­ger / Leser.

Was kommt als nächstes?

Für das näch­ste Jahre habe ich mir neben den Inter­views auch vorgenom­men häu­figer auf Beitragsse­rien wie bei meinem Test zu Guardians of Ember zurück­zu­greifen. Solche Testrei­hen empfinde ich als sehr angenehm, weil ich dann auch mal nach 2 Stun­den Spielzeit etwas zusam­men­schreiben kann, ohne das Gefühl haben zu müssen, dass ich das ganze Spiel vorverurteile. Gle­ichzeit­ig kann ich bess­er einen Ein­druck ver­mit­teln, wie sich ein Spiel während des Testens “anfühlt”, anstatt sofort ein Faz­it ziehen zu müssen. Bezüglich Mot­towochen, die ich im Novem­ber ver­anstal­tet hat­te, war ich dann doch zu unflex­i­bel. Bere­its nach zwei Beiträ­gen verg­ing mir die Lust über das The­ma zu schreiben, ger­ade auch deswe­gen, weil ich kein Feed­back erhal­ten hat­te, ob die Idee dahin­ter jet­zt eher toll oder eher schlecht war.

Dieses Jahr habe ich auch nach langer Zeit wieder ein Buch (Heat Wave) geschenkt bekom­men, welch­es ich als Bücher­muf­fel im näch­stes Jahr reviewen wollte. Dieses Jahr habe ich mir auch zum ersten Mal ein iPhone gekauft und einen Soda Stream angeschafft, welche ich eben­falls in 2017 bew­erten werde. Meine Erfahrun­gen im Fit­nessstu­dio wollte ich eben­falls zu dig­i­talem Papi­er brin­gen. Ihr seht also, dass ich mir eine ganze Menge vorgenom­men habe und auch guter Dinge bin, dass ich das meiste davon umset­zen kann.

Vorschau für 2017
  • Inter­views
  • Faz­it zu Guardians of Ember
  • Review zu Heat Wave
  • Review zum Soda Stream
  • Review zum iPhone
  • Erfahrungs­bericht Fitnessstudio

Marketing

Mein größter Abtörn in 2016 war defin­i­tiv die Ein­stel­lung des Ban­ner­mark­tes von Blog­fos­ter. Nicht, dass ich von den Ban­ner-Ein­nah­men hier leben müsste. Aber generell sehe ich diesen ganzen spon­sored Con­tent eher kri­tisch, weil es in vie­len Fällen zur Schle­ich­wer­bung ausartet. Die dubiosen Anfra­gen eine bes­timmte Seite zu bewer­ben, erhält ja sich­er jed­er von uns Blog­gern. Bei uns Gam­ing-Blog­gern sind das ja regelmäßig irgendwelche zwielichti­gen Online-Casi­nos. Es gab in der Ver­gan­gen­heit auf meinem Blog aber auch Anfra­gen von “ser­iösen” Anbi­etern, die ver­langt hat­ten auf die Kennze­ich­nung als Wer­bung zu verzichten.

Wenn das The­ma passt und ich die Zusam­me­nar­beit kennze­ich­nen kann, werde ich es mir vielle­icht überlegen.

Face­book bere­it­et mir in den let­zten Wochen auch ein wenig Kum­mer. Ich hat­te ja vor eini­gen Monat­en aus­führliche Ein­leitun­gen zu meinen neuen Beiträ­gen auf Face­book gepostet. Die Idee dahin­ter fand ich auch ganz gut, aber wed­er haben diese Beiträge zu Diskus­sio­nen in den FB-Kom­mentaren geführt, noch haben sie die Aufmerk­samkeit erhöht. Mit­tler­weile teile ich einen Beitrag auf Face­book und von meinen 46 Fans, bekom­men nur noch 6–10 Leute meinen Beitrag angezeigt. Bei den anderen 36–40 ver­schwindet er wohl irgend­wo im Datennirvana.

Da ja Wer­bung auf Face­book zu schal­ten eben­falls nicht zum Erfolg führt — wie ich hier ja schon mehrere Male berichtet hat­te — werde ich wohl meine Strate­gie bei Face­book ändern müssen.

Hochzeit

Nach­trag mein­er Frau: “Hal­lo. Ich bin etwas ent­täuscht, dass unsere Hochzeit mit keinem Wort erwäh­nt wird. Sollen die ganzen heißen Sch­neck­en ? da draußen ruhig wis­sen, dass der gutausse­hende, intel­li­gente und vorallem beschei­dene Blog­ger, dem dieser aus­geze­ich­nete Blog inne ist, seit Novem­ber ver­heiratet ist. Glück­lich verheiratet”