Es war 2012 in unser­er ersten gemein­samen Woh­nung als ich das erste Mal so richtig über Post- / Paket­zustellern abgekotzt habe. Ich hat­te mir über Ama­zon eine 120 Euro teure Win­dows 7 Pre­mi­um Ver­sion bestellt. Ama­zon hat für DVDs, CDs und anderen Kleinkram ja diese recht robusten Umschläge aus Pappe. Die sind natür­lich etwas größer und weniger flex­i­bel als ganz nor­male Papierum­schläge. Das gibt dann häu­figer Prob­leme, wenn man ver­sucht diese in den Briefkas­ten zu wer­fen. Man kann sie nicht knick­en und sie sind zu groß als dass man sie müh­e­los in die meis­ten Ein­wurf-Briefkästen wer­fen könnte.

Als ich dann abends von der Arbeit kam, traf mich der Schlag. Der Umschlag hing zu zwei­drit­tel aus unserem Briefkas­ten her­aus. Auf dem Umschlag natür­lich dick und fett das Ama­zon-Logo. Wir selb­st wohn­ten in der Innen­stadt, an ein­er Haupt­straße. Jed­er Fußgänger hätte müh­e­los ein Pro­dukt im Wert von 120 Euro aus meinem Briefkas­ten ziehen können.

Beschissene Lieferzeiten

Heutzu­tage, kann ich über solche “Kleinigkeit­en” nur noch lachen. Denn was manche DHL‑, UPS- und Co-Liefer­an­ten. täglich für eine der­maßen schlechte Leis­tung erbrin­gen, ist zum Mäuse melken. Das fängt schon bei abso­lut hirn­ver­bran­nten Konzepten an. UPS liefert nur unter der Woche bis 17 Uhr aus. Abhol­sta­tio­nen gibt es (bei uns) nicht. Das heißt, solange man kein Rent­ner oder Arbeit­slos­er ist, ist man darauf angewiesen, dass man jeman­den zuhause abstellt, damit jemand da ist, der das Paket in Emp­fang nehmen kann. Dumm wirds halt dann, wenn sich UPS dann nicht an den Zustell­ter­min hält.

Natür­lich kann man sich auch Urlaub nehmen. Bei 2 Paket­zustel­lun­gen, die ich mit­tler­weile wöchentlich erhalte, bräuchte ich dann dementsprechend “nur” 104 Tage Urlaub im Jahr, damit ich alle davon in Emp­fang nehmen kann. Und natür­lich kann ich mir die Pakete auch auf die Arbeit liefern lassen. Aber ger­ade bei größeren und sper­ri­gen Pro­duk­ten, habe ich nicht wirk­lich Lust, diese mit Zug und zu Fuß von mein­er Arbeit 50 km nach Hause zu schleifen.

Ärger mit der EDV

Aber ist gibt ja noch DHL. Die liefern auch sam­stags. Und wenn man mal nicht zuhause sein sollte, gibts um jede Ecke eine Abhol­sta­tion / Paket­zen­trum. Meis­tens bzw. bish­er klappte das auch ziem­lich gut. Seit eini­gen Monat­en ist allerd­ings auch da der Wurm drin. Ange­fan­gen hat es damit, dass die Paket­zen­tren um die Ecke mehrere Wochen lange Prob­leme mit dem Com­put­er­sys­tem hat­ten. Ich kon­nte meine Pakete dann nicht mehr in der Nähe abholen, son­dern musste stattdessen im näch­sten Vorort meine Liefer­ung abholen. Das ging natür­lich nur mit dem Auto.

Faule Zusteller

Nervtö­tend ist es auch, wenn die Zusteller gar nicht erst klin­geln, son­dern ein­fach einen Brief in den Briefkas­ten wer­fen, dass man ange­blich nicht da gewe­sen ist, obwohl man den ganzen Tag zuhause war und auf sein Päkchen wartet. Bei uns im Haus ist das nochmals ne Num­mer schlim­mer. Wir wohnen mit 12 anderen Parteien im Haus. Oft macht sich der Zusteller gar nicht erst die Mühe bei allen zu klin­geln, denen er das Paket zustellen möchte, son­dern drückt ein­fach der erst­besten Per­son (die natür­lich im Erdgeschoss wohnt) alle Pakete des ganzen Haus­es in die Hand und behauptet, ihm hätte son­st nie­mand aufgemacht.

Dumme Zusteller

Mit etwas Glück wirft der den anderen dann wenig­stens eine Benachrich­ti­gung in den Briefkas­ten. Manch­mal hat er aber auch keine Lust. Dann gibts halt keine Benachrich­ti­gung. Und wenn der Zusteller mor­gens einen Clown gefrüh­stückt hat, dann schreibt er auf die Benachrich­ti­gung er habe das Paket bei “Nach­barn” abgegeben. Das ist natür­lich sehr aus­sagekräftig, wenn die Nach­barschaft aus 40 Per­so­n­en besteht.

Zusteller unterqualifiziert für seinen Job

Zur Weißg­lut brachte mich aber unser neuster DHL-Zusteller. Ich hat­te vor eini­gen Wochen an Tag X Elek­tron­ik über Ama­zon Prime bestellt. Diese sollte an Tag X+1 ein­tr­e­f­fen. Laut online Sendungsver­fol­gung tat sie das auch. Lei­der traf sie nicht bei mir ein (obwohl ich natür­lich den ganzen Tag zuhause war), son­dern bei einem Nach­barn “Müller”. Einen Zettel hat­te ich natür­lich wieder mal nicht im Briefkasten…

Das Prob­lem am Nach­barn Müller ist wie fol­gt zu erk­lären: Den gibts bei uns im Haus nicht. Also rief ich am Tag X+1 beim Kun­den­di­enst an und fragte, wo mein Päkchen abgegeben wurde. Dort teilte man mir mit, man werde sofort den Zusteller benachrichti­gen und ihn auf­fordern, mir den Benachrich­ti­gungszettel zu über­re­ichen und mir mitzuteilen, wem er das Päkchen gegeben hat.

Am näch­sten Tag traf ich den Zusteller und fragte nach dem Zettel und dem Päkchen, immer­hin wurde er ja beauf­tragt mir das alles mitzuteilen. Von dem Auf­trag wusste er nichts. Teilte mir aber mit, dass er den Zettel falsch einge­wor­fen hat­te. Näm­lich im Nach­barhaus. Mein Päkchen hat er dann wiederum in einem weit­eren Haus abgegeben. Das heißt: Ich wohne in Haus A. Den Zettel hat er in Haus B einge­wor­fen. Das Päkchen in Haus C abgegeben. Das macht zwar keinen Sinn, passt aber defin­i­tiv zu unserem neuen Zusteller.

Also bin ich zu Haus C marschiert und wollte mein Päkchen abholen. Das Haus hat allerd­ings eben­falls ein grundle­gen­des Prob­lem. Da wohnt näm­lich eben­falls kein Nach­bar “Müller”. Nach 10 Minuten Recherche stellte ich fest, dass in der ganzen Straße keine Fam­i­lie “Müller” wohnt. WTF?! Also rief ich wieder beim Kun­denser­vice an. Dieser teilte mir mit, dass der Zusteller jet­zt einen offiziellen Auf­trag erhält und genau 48 Stun­den Zeit hat, das Päkchen bei mir abzuliefern.

Natür­lich geschah nichts. Mit­tler­weile schrieben wir Tag X+8 und das Päkchen lag mir immer noch nicht vor. Dafür lief mir der Zusteller wieder über den Weg. Ich habe ihm meine Sit­u­a­tion fre­undlich klar gemacht und ihm mit­geteilt, dass ich langsam etwas gen­ervt bin. Er teilte mir daraufhin mit, dass ihm kein Auf­trag vom Arbeit­ge­ber vor­läge. Aber das sei ja kein Prob­lem, er würde jet­zt schnell zum Nach­bar gehen und das Paket für mich abholen. Statt zum Nach­bar zu gehen, stieg  er allerd­ings ein­fach in seinen Wagen uns set­zte seine Tour fort, ohne sich um mein Paket zu kümmern.

An Tag X+9 rief ich dann nochmals beim Kun­denser­vice an, um mich sowohl über den Kun­denser­vice, das Unternehmen als auch den Vater zu beschw­eren. Der Kun­denser­vice teilte mir knapp mit, ich soll das mit Ama­zon klären und nicht mit DHL. Da kam ich mir so richtig ver­arscht vor. Was kann Ama­zon dafür, dass DHL was an der Waf­fel hat? Über­haupt, wenn man drei Mal beim Kun­den­di­enst anruft und das Prob­lem immer noch nicht gelöst ist, dann ist ein­fach der Kun­den­di­enst scheiße.

Mir war zu dem Zeit­punkt alles recht, haupt­sache ich bekomme endlich meine Ware. Die Mitar­bei­t­erin von Ama­zon teilte mir sach­lich mit, dass es mit­tler­weile ein flächen­deck­endes Prob­lem sei, dass die Zustel­lun­ternehmen bei der Arbeit schlam­p­en. Ich solle in solchen Fällen nicht lange fack­eln und direkt bei Ama­zon anrufen, damit man mir das Geld bin­nen weniger Stun­den zurück­über­weist und ich meine Bestel­lung nochmals abgeben kann, in der Hoff­nung dass die näch­ste Zustel­lung richtig durchge­führt wird. Ama­zon wiederum wird DHL beauf­tra­gen das “ver­lorene” Paket an Ama­zon zurück­zusenden oder Schadenser­satz zu leisten.

Gut zu wis­sen. Ich habe den Rat der Dame befol­gt, hat­te 4 Stun­den später mein Geld wieder auf dem Kon­to und die Bestel­lung nochmals aufgegeben. Am näch­sten Tag kam die Zweitleifer­ung an. Die Erstliefer­ung scheint wohl immer noch beim Nach­barn “Müller” zu liegen.