Ich komme jet­zt bei Zel­da: Breath of the Wild auf unge­fähr 70 Spiel­stun­den und habe die Haupt­sto­ry durch. Auch wenn man die schon nach gut 60 Minuten abschließen kön­nte, in dem man nach dem “Tuto­r­i­al” direkt zum Schloss ren­nt, um Ganon in den Hin­tern zu treten, habe ich mir etwas Zeit gelassen. Alle Gebi­ete auf der Karte ent­deckt, viele Neben­quests erledigt. Gut 30 Schreine / Prü­fun­gen / Minidun­geons abgeschlossen und natür­lich die vier Tita­nen befreit.

Die Auf­gabe, die mir beim Spie­len allerd­ings am meis­ten Spaß gemacht hat, war defin­i­tiv das Freis­chal­ten der Erin­nerun­gen. Dabei muss man an bes­timmten Orten, die man selb­st erst­mal suchen muss, eine bes­timmte Stelle erre­ichen, um die Erin­nerung freizuschal­ten. Dabei hat man als einzi­gen Anhalt­spunkt ein Bild, das von diesem Punkt aus geschossen wurde. Hin und wieder trifft man noch auf reisende Kün­stler, die Gemälde von Land­schaften malen, die selb­st noch ein paar Hin­weise geben, wo sich der gesuchte Ort befindet.

Ein ähn­lich­es Vorge­hen gibt es im Spiel auch auf der Suche nach den ver­steck­ten Schreinen. Hat man diese gefun­den, winken neben einem Zeichen der Bewährung auch beson­dere Aus­rüs­tung wie z.B. extra starke Waf­fen. Ins­ge­samt hat mir die Suche nach den Erin­nerun­gen aber wesentlich mehr Spaß gemacht. Und das hat einen beson­deren Grund: Man wird mit vol­lver­ton­ten Sto­ry-Zwis­chense­quen­zen (Rück­blenden) belohnt.

In diesen Zwis­chense­quen­zen erfährt man Stück für Stück, was vor 100 Jahren schief gelaufen ist. Man lernt aber auch viele einzi­gar­tige Charak­tere ken­nen. Und das war mir tausend Mal mehr wert als irgen­dein däm­lich­es Flam­men­schw­ert mit 50 Angriff, das nach 20 Hieben eh wieder den Geist aufgibt. Auch von der Art und Auf­machung der Zwis­chense­quen­zen hat Nin­ten­do alle Reg­is­ter gezo­gen. Klar, gibts da kein Action-Feuer­w­erk zu sehen. Aber alles in allem wird eine sehr liebevolle und atmo­sphärische Sto­ry präsentiert.

Das ist dann genau das, was ich auch vom Abspann erwartet hat­te. Ich meine, man arbeit­et ja immer­hin das ganze Spiel darauf hin, die Ver­heerung zu besiegen und Zel­da zu ret­ten. Mir als Spiel­er dann so einen nichtssagen­den und trost­losen Abspann zu präsen­tieren, hat schon Mass Effect 3 Aus­maße erre­icht. Und wer Mass Effect 3 gespielt hat, weiß: Das ist kein Lob!