ghost-recon-wildlands

Erstes großes Zockerwochenende 2017

Da meine Frau letzte Woche freitags eine Tupperparty veranstaltet hatte und unsere Tochter die Hälfte des Wochenendes bei meinen Schwiegereltern oder schlafend verbracht hatte, konnte ich mich ganz meinem Hobby widmen. Der Zeitpunkt war auch deswegen recht praktisch, weil letztes Wochenende die Open Beta von Ghost Recon: Wildlands lief und ich mir vor Kurzem Halo Wars 2 gekauft hatte. Außerdem habe ich zusammen mit meiner Frau ein bisschen Divinity: Original Sin im Koop gespielt.

Natürlich habe ich zu allen drei Titeln ein bisschen was zu erzählen, deswegen gibts jetzt wieder eine Ladung Kurzreviews.

Ghost Recon: Wildlands

Generell bin ich ja meist kein großer Freund von Open World Spielen. Die landen meist nach rund 10 Stunden in der Ecke, weil viele Quests zu generisch sind und ich selten Lust drauf hab, die Karte abzugrasen um irgendwelche „collectibles“ einzsammeln, damit ich irgendeinen unnötigen Erfolg dafür erhalte. Damit mich das Open World Spiel überzeugen kann, brauch es meist entweder eine extrem tolle Geschichte (Witcher 3, The Division) oder eine wirklich dichte und authentische Atmosphäre (Skyrim) oder ein Gameplay, bei dem ich mir nicht vorkomme als würde ich nur Checklisten bis zum Abspann abhaken.

Ghost Recon: Wildlands schafft allerdings leider gar nichts davon. Es leistet sich zwar keinen riesen Patzer, der das ganze Spiel runterzieht, dafür macht es allerdings auch nichts so unglaublich toll, dass ich es weiterempfehlen würde. Die Story und Charaktere sind auf 08/15 Niveau. Nichts was wirklich aus der Masse hervorsticht. Für die nötige Atmosphäre mangelt es mir noch etwas an Authentizität. Ich erledige Quests, um Punkte zu sammeln und meine Charaktere aufzurüsten. Überfalle Konvoys, stürme Militärbasen oder schalte Drogenbarone aus. Wirklich Folgen hat das keine (außer dass die Quest dann erledigt ist und die nächste aufploppt). Die Spielwelt reagiert (bis auf wenige Ausnahmen) so gut wie gar nicht auf meine Aktionen. Da geht viel Stimmung flöten erst recht auch denn, wenn man die strunzdoofe und deswegen nicht herausfordernde KI betrachtet.

ghost recon wildlands fire

Den größten Fehler – falls man das so bezeichnen mag – macht das Spiel aber beim Fahr- und Kampfsystem. Alle Fahr- und Flugzeuge in Wildlands steuern sich wie Boote. Also extrem schwerfällig. Das ist wirklich besonders grausam, wenn man mal in einem Hubschrauber sitzt. Oder in einem Geländewagen die vielen Serpentinen hochfährt. Aber auch beim Kampfsystem kann das Spiel nicht wirklich punkten. Das Spiel ist schon Solo auf höherem Schwierigkeitsgrad kaum eine Herausforderung, weil die Gegner einfach unfähig sind. Sie reagieren nicht auf Leichen ihrer Kameraden. Ich kann am hellichten Tag einfach in Militärbasen spazieren, solange niemand direkt am Tor steht und das selbst wenn 100 Meter weiter Scharfschützen auf Wachtürmen postiert sind. Wieso um Himmels Willen haben die Entwickler hierfür nicht einfach Splinter Cell als Grundlage genommen?

Halo Wars 2

halo-wars-2-1

Aber kommen wir zu den eher angenehmeren Themen. Halo Wars 2 macht vieles richtig. Die Storypräsentation ist gelungen. Es gibt einen Kampagnen-Koop. Und ich mag die Idee, dass man verschiedene Generäle mit unterschiedlichen Einheiten und Fähigkeiten spielen kann. Generell bin ich ein großer Fan vom Halo Universum.

Natürlich hat auch Halo Wars 2 seine Schattenseiten. Normalerweise bin ich z.B. kein besonders großer Freund davon, wenn man keinen freien Basenbau hat. Gerade auch deswegen, weil ich jemand bin, der sich gerne hinter Verteidigungsanlagen versteckt. Bei Halo Wars ist der festgelegte Basenbau aber noch verkraftbar. Auch nicht so toll ist die Tatsache, dass das Mulitplayerspiel derzeit noch nicht so gut funktioniert, und es bei mehr als 3 Spielern größtenteils erhebliche Lags gibt.

Auch manche Multiplayermodi wie der Blitz- oder der Festungs-Modus finde ich nicht so toll, weil sie noch sehr undurchdacht sind und bereits nach 2-3 Minuten der Sieger feststeht. Halo Wars 2 hat generell ein riesen Problem mit Snowballing. Hat ein Team Oberwasser hat das unterlegene Team eigentlich keine Möglichkeiten mehr, den Rückstand aufzuholen. Nichtsdestotrotz kann ich das Spiel gerade für Koop-Fans empfehlen.

Divinity: Original Sin

Divinity Original Sin

Meine Frau wollte mal ein klassisches Rollenspiel spielen. Da es ja seit letztem Jahr mit der Enhanced Edition von Divinity: Original Sin ein hervorragendes und aktuelles Beispiel für ein klassisches RPG gibt, hat sie sich das Spiel ebenfalls zugelegt, damit wir es gemeinsam im Koop Spielen können.

Das funktioniert auch erstaunlich gut, was besonders dem tollen Kampfsystem geschuldet ist. Allerdings gibts auch ein paar Dinge, die gerade im Koop etwas nervtötend sind. Wer das Spiel selbst gespielt hat, weiß, dass man anfangs direkt in eine Stadt kommt, die als Questhub dient. Man ist dann erstmal 1-2 Stunden damit beschäftigt die Stadt zu erkunden und Dialoge durchzulesen. Das empfand ich gerade im Koop dann doch etwas zu trocken und war hinterher froh, dann endlich draußen in der Wildnis zu sein und zu kämpfen.

Ansonsten bin ich mal gespannt, was uns sonst noch erwartet. Und vielleicht holen wir uns anschließend noch den zweiten Teil. Aber jetzt hat erstmal die Switch Vorrang.


Kommentare

6 Antworten zu „Erstes großes Zockerwochenende 2017“

  1. The Division und eine gute Geschichte?…Irgendwie musst du ein völlig anderes Spiel wie ich gezockt haben..oder du bist da nicht so anspruchsvoll 😀
    Das Spiel ist eine absolute Katastrophe…nicht nur dadurch, dass jeder Patch eine neue Form des Grauens freigelegt hat oder der demotivierende RPG-Aspekt (der evtl noch zum Verbrennen ausreicht), besonders aber durch den begrenzten Spielinhalt, der einem Asia-Grindfest ähnelt (Looter oder Soldaten erschießen, Punkte halten, scannen, Sammelobjekte sammeln und..achso, das war’s). Das Spiel war ein absoluter Flop. Zumindest ist das meine Meinung.
    (Das neue Horizon Zero Dawn hat eine wirklich interessante Geschichte, also reinschauen lohnt sich, da es The Witcher 3 ähnelt).

    Aber zurück zum eigentlichen Thema…
    Die Beta von Wildlands war meiner Ansicht nach wirklich mies (ca. 5-6 Stunden gespielt) und wird sicher beim „Endprodukt“ des Spiels ebenfalls wenig steigerbar sein. Fehlercodes und unerreichbare Server sind dann aber zum Glück inklusive – Trademark by Ubisoft.
    Auch im Koop-Modus konnte das Spiel nicht wirklich fesseln. Womöglich liegt es am Setting oder der Wiederholung (Division Beta und Endprodukt lässt grüßen) der Missionen.
    Das Fahrverhalten der Fahrzeuge wirkte einem Arcade-Racer ähnelnd, die Story ist so ziemlich derselbe vierfach aufgebrühte Kaffeesatz wie in jedem Ubisoft-Franchise. Für 20€ ist es sicher ganz ok, aber für einen Vollpreis lohnt es sich absolut nicht.

    Ehrlich gesagt gehen mir sämtliche TC’s auf den Nerv, da es ständig dasselbe Thema oder vielmehr dieselben Elemente beherbergt (fiese Terroristen planen tödliche Anschläge mit Bomben/biologischen Kampfstoffe oder entführen unglaublich wichtige Personen und selbst spielt man eine Spezialeinheit oder einen Superagenten, die es mit purer Waffengewalt/Taktik ins Reine bringen werden). Erinnert mich an CoD…da wird jährlich ebenso derselbe Fraß aufgewärmt und die Leute verschlingen es.

    Scheinbar bekommt Ubisoft nicht so recht mit, dass die Kuh kaum noch einen genießbaren Tropfen abgibt (siehe die unglaublich besch..eidene AC Reihe, die lediglich Teil 1 und 2 zu etwas besonderem machen konnte und anschließend direkten Kurs zur Hölle nahm (metaphorisch für die steile Kurve nach unten).

    Vielleicht gehören einige Ubisoft-Mitarbeiter auf den Spiele-Scheiterhaufen oder die Abteilung für neue Ideen müsste einfach mal die Fenster in ihren Büroräumen öffnen…um Frischluft zu bekommen…scheinbar inhalieren sie ausschließlich die eigenen Ausdünstungen, was dann zu geringerer Hirnaktivität führen könnte.
    Denn bekanntlich bringt etwas frischer Wind Schwung in die alte Bude. Zumindest würde es auch nicht schaden.

    Ich habe fertig! – toastkunst

    1. Ich sagte ja, dass Division eine tolle und authentische Geschichte hat. Ich sagte nicht, dass das Gameplay besonders toll ist 😉
      Bei Division habe ich nur die Story des Grundspieles durchgespielt und das Spiel anschließend wieder deinstalliert, weil es mir ebenfalls zu grindy war.

      Da ich keine PS 4 habe, fällt Horizon für mich flach. Aber derzeit bin ich eh mit Zelda bedient 🙂

      Aber ja, das TC-Setting nervt mich mittlerweile auch etwas – immerhin sind es ja nicht mehr die Russen, die die Bösen sind 😀 Auch bei den anderen Ubisoft Spieleserien, ist bei mir mittlerweile viel zu schnell die Luft raus, weils sich entweder genau so spielt, wie der vorgänger oder man alle schon tausend mal gesehen hat.

      Nur bei For Honor sollte es wohl nicht so sein. Das interessiert mich aber nicht die Bohne. Ich kann dir aber Rayman Origins empfehlen 🙂

      1. Ich war nur etwas irritiert, nein beinahe geschockt, als ich „…eine extrem tolle Geschichte (Witcher 3, The Division)…“ las 😀 und deswegen einfach gezwungen war nachzuhaken, ob du dich da verschrieben oder es wirklich so gemeint hast.
        Vielleicht wird man mit dem Alter verwöhnter oder sucht den Reiz guter Spieleerfahrungen, welche sich nicht durch massenhafte Explosionen, Licht- und Schatteneffekten in Grafisch prächtigen, dafür aber inhaltlich schwachen Titeln aufwiegen lassen.

        Aber immerhin bin ich nicht der Einzige, der bei dem Großteil der Ubisoft-Titel wenig bis kaum Spaß empfinden kann (Rayman: Origins habe ich zufällig selbst gespielt bzw besitze es sogar und bin bei einigen Rekorden beinahe verzweifelt!…offensichtlich sind meine Jump’n’Run Fähigkeiten eingerostet).

        Da du wahrscheinlich überwiegend auf dem PC spielst, könntest du vielleicht demnächst einen Bericht über Mass Effect: Andromeda, eventuell Teil 2 von Southpark (falls es dir zusagt) oder Prey verfassen.
        Zumindest wären diese drei Titel für mich aktuell von Relevanz und höchstwahrscheinlich sogar keine Enttäuschung.

        Und zum Schluss zwei Fragen aus Neugier : Welchen Teil der TLoZ-Reihe spielst du und oder deine bessere Hälfte aktuell und welchen würdet ihr als Favoriten bezeichnen?

        1. Ja, Mass Effect Andromeda ist fest eingeplant. Southpark interessiert mich aber eher nicht so. Fand die Serie stellenweise ganz nett, aber die Spiele haben mich nie vom Hocker gerissen.

          Bei Prey wollte ich noch abwarten. Dazu hab ich zu wenig Infos.

          Ich spiele Breath of the Wild auf der Switch. Habe allerdings erst 30 Spielstunden hinter mir. Ist auf alle Fälle ein geniales Zelda und rangiert mittlerweile zusammen mit Ocarina of Time und A Link to the Past mit meinen Lieblingsteilen.

          Hast du auch ne Nintendo bzw. auf welcher Plattform spielst du denn deine Spiele?

          1. Puh, da kann ich einige aufzählen.
            Ich mag lieber Handhelds von Nintendo (Color, Advance, DS, 3DS), weil mir die Leistung, vielmehr aber das mangelnde Angebot an interessanten Spielen für die Wii und Wii-U irgendwie nicht zusagen konnte (das ist keine Ironie).

            Bei den Handhelds kann man auch keine Vergleiche bezüglich Grafik oder Spieleumfang ziehen, weil der Speicher der Speicherkarten limitierter ist.
            Dennoch bekommt man im Vergleich zu Konsolen/Pc Spielen oftmals wirklich tolle Titel geboten.
            Da gibt es dann noch für mich einen gewissen Charme, weil sie im Format kleiner und den Fokus näher an den Spieler bringen, als das entfernte vor-dem-Fernseher-hocken und den Kontroller verprügeln.
            Vielleicht ist aber auch der geringere Konkurrenzkampf bezüglich super Grafik, der besten Spielmechanik usw. bei den Handhelds ein Vorteil, weswegen einige Titel tolle Spieleerfahrungen liefern (TLoZ: A Link Between Worlds, Bravely Default und Second oder RE: Revelations, was mich wirklich überraschen konnte).

            Ansonsten zocke ich dann auf der Xbox One, weil mich das ständige Nachrüsten der PC-Teile irgendwann genervt und der Fanboy-Krieg zwischen PS und Xbox sowieso nie wirklich interessiert hat.

            Wie schaut es da bei dir aus? Konsolen und oder Pc-Technisch – was bevorzugst du?

            P.S. Und falls dir die Frage durch den Kopf schwirren sollte…höchstwahrscheinlich werde ich mir die Nintendo Switch nicht zulegen, frage aber dich, ob du sie dir zugelegt oder noch zulegen wirst?

          2. Ja, die WiiU ist bei mir auch schnell wieder verkauft worden, weil das Spieleangebot gerade im ersten Jahr sehr zu wünschen übrig gelassen hat.
            Ich habe bei der Switch auch erst abgewartet, welche Spiele für 2017 angekündigt wurden, bevor ich sie vorbestellt hatte. Da waren mindestens 13 Titel dabei, die mich stark interessieren, also hab ich mich zum Kauf entschlossen. Besonders auch deswegen, weil ich mit der Switch endlich auch im Zug oder im Bett spielen kann. Das mach ich mittlerweile auch fleißig und spiele täglich auf dem Weg zur und von der Arbeit Zelda auf der Switch.

            Ich habe einen PC, eine PS4 und eine XBOX One zuhause stehen. Werde mir aber die nächste Generation von Sony und Microsoft nicht mehr anschaffen, weil die Konzerne es meiner Meinung nach geschafft haben, jeden Vorteil einer Konsole abzuschaffen und stattdessen MiniPC zu entwickeln. Mein PC hält mittlerweile 4-5 Jahre, bevor ich ihn aufrüste. Das mit dem Aufrüsten ist nicht mehr so schlimm, wie noch vor 10 Jahren. Dafür sind ja jetzt Sony und Microsoft auf den Trichter gekommen, Spieler dazu zu bringen, ihre Konsolen aufzurüsten.

            Am liebsten spiele ich auf dem PC. Das liegt aber besonders daran, dass dort das Angebot an Spielen am größten ist.
            Die Konsolen und Handhelds hatte ich mir meistens angeschafft und nach 5-6 Wochen links liegen gelassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert