Bankenverband tritt noch etwas nach

Ja, es ist jetzt gut eine Woche, dass gewisse Banken auf die Idee gekommen sind, auch fürs Geldabheben noch Gebühren zu verlangen. Dass die Banken nicht noch Mautstationen auf den Fluren zu ihren Geldautomaten aufgestellt haben, ist wohl das Mindeste. Nichts desto trotz haben sich ja wieder sehr viele Leute über die neuen, selbstgeschaffenen Einnahmequellen der Banken aufgeregt. Bisher habe ich mich eigentlich rausgehalten, weil ich in meinem Beitrag „Tschüss Sparkasse“ schon erklärt hatte, dass bei mir mit den Kontoführungsgebühren schon die Grenze erreicht war und ich anschließend zu einer Direkt Bank gewechselt bin.

Wie finanzieren sich die Banken?

Denn es ist ja nicht so als würden die Banken am Hungertuch nagen. Bisher hat deren Finanzierung wunderbar geklappt, in dem sie teilweisende horrende Zinsen erhoben haben, wenn man einen (Dispo-)Kredit aufgenommen hat. Das Geld von der Kreditvergabe haben sich die Banken wiederum für spottniedrige Zinsen von der Europäischen Zentralbank geliehen oder haben einfach auf das Geld ihrer zig Millionen Kunden zugegriffen. Denn – das muss man ja immer berücksichtigen – wenn man sein Geld zur Bank bringt, dann verwahren die das nicht in einem Tresor, bis man wieder darauf zugreifen möchte. Stattdessen wirtschaften die Banken mit dem Geld ihrer Kunden.

Wenn ich also 20.000 Euro zu meiner Bank bringe, dann nimmt die Bank das Geld und vergibt es z.B. als Darlehen an einen anderen Kunden. Oder kauft Immobilien damit, die die Bank dann teurer an Interessenten verkauft. Oder spekuliert damit an der Börse. Von den Milliardengewinnen, die die Bank damit erhält, profitierte ich als Kunde bisher immer ebenfalls. Die Bank zahlte mir Zinsen dafür, dass ich ihr mein Geld gab. Sie stellte mir kostenlose Konten zur Verfügung. Kostenloses Personal. Kostenlose Bankautomaten.

Einseitige Vertragsänderungen zu Gunsten der Banken

All das wurde jetzt Stück für Stück abgeschafft. Die Bank wirtschaftet jetzt nach wie vor mit MEINEM Geld und verdient sich damit ein goldenes Näschen. Lässt mich allerdings nicht daran teilhaben, sondern will sogar noch, dass ich sie dafür bezahle. Falls sich die Bank ihr Näschen verbrennt (siehe Finanzkrise) ist das auch kein Problem. Dann greift der Staat ein und hilft der Bank wieder auf die Beine, in dem er Unsummen Steuergelder in die Banken pumpt (die natürlich ebenfalls von den Kunden kommen). Wie man es dreht und wendet, es gibt immer ein Ergebnis: Die Bank ist immer der Gewinner.

Das ist ja auch in gewisser Hinsicht okay. Die Bank ist in erster Linie ein Wirtschaftsunternehmen. Und sollte deswegen natürlich primär auf ihren eigenen (finanziellen) Vorteil bedacht sein. Was dann allerdings nicht okay ist, ist wenn der Bankenvorstand es fast schon so darstellt, dass die bösen Kunden die armen Banken in den finanziellen Ruin treiben. So geschehen nämlich am Deutschen Bankentag. Ein paar Auszüge dazu kann man sich derzeit auf Spiegel Online durchlesen „http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/banken-sehen-kostenlose-konten-als-ueberholt-an-a-1142111.html

Ganz besonders möchte ich da auf den letzten Absatz zeigen. Und dem Bankenverband mal nahe legen, sich über den Postillonartikel „http://www.der-postillon.com/2017/04/gebuehren-auf-geldabheben.html“ und dem Wort „Ehrlichkeit“ ein paar Gedanken zu machen.


Kommentare

2 Antworten zu „Bankenverband tritt noch etwas nach“

  1. Das Schlimme ist, das der Faktor Wirtschaft/Geld überall den Faktor Mensch komplett auslöscht. Alles „zum Wohle der Region“.
    Wer konnte sich dies vor Jahren vorstellen und jedes Jahr wird es schlimmer. Wir werden alle lernen müssen gegenzusteuern und sich dabei der größtmöglichen Anzahl von Synapsen zu bedienen……

  2. Gerade gefunden…., sicher speziell aber ich denke jeder kann seinen Teil finden und immer noch besser als die „normale“ Nachrichtenlage :
    http://www.mystica.tv/textbasierte-onlinemagazine/#comment-1678

    Frohe Ostern

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