Derzeit geht ja wieder die große Heulerei durchs Netz. Teile Medi­en, Poli­tik und Gesellschaft haben es gewagt Xavier Naidoo für dessen “außergewöhn­liche” Ansicht­en zu kri­tisieren. Da läuft es mit der Argu­men­ta­tion dann natür­lich wieder nach Schema F ab:

Sänger kri­tisiert Teile der Poli­tik, Gesellschaft, Medi­en = Meinungsfreiheit
Teile der Poli­tik, Gesellschaft, Medi­en kri­tisieren Sänger = Zen­sur, Intol­er­anz, Ver­logen­heit, Diktatur

Den Sänger kann man natür­lich auch durch “Poli­tik­er”, “Komik­er” oder sonst­wen erset­zen. Wenn jemand die eigene Mei­n­ung ver­tritt, dann ist das ein Held, der den anderen mal sagt, wo es langge­ht. Wenn der daraufhin von den anderen Gegen­wind erhält, dann sind das fast schon bar­barische Maßnahmen.

Die AfD fordert, dass die Polit­i­cal Cor­rect­ness abgeschafft wird und man zum Beispiel wieder offen das “N”-Wort benutzen darf. Da kann man dann endlich wieder andere als “Neger” beze­ich­nen. Dass die eige­nen Poli­tik­er und Wäh­ler aber poli­tisch unko­r­rekt als “Nazis” beze­ich­net wer­den geht gar nicht. Da wird dann gle­ich mal ne Runde geheult.

Da wird Monate vorher noch groß getönt, wie wichtig die Frei­heit der Satire ist und Böh­mer­mann den Erdo­gan ruhig als Ziegen­fick­er beze­ich­nen darf. Und kurze Zeit später wird dann gegen einen anderen Satirik­er geklagt, weil der eine AfD-Poli­tik­erin in sein­er Satire­sendung als Nazi-Schlampe beze­ich­net hat.

Und der Xavier? Der darf natür­lich auch ordentlich austeilen. Aber die Retourkutsche muss er sich nicht bieten lassen. Zitat Naidoo: “Wenn es eine Demokratie nicht aushält, dass ein klein­er Sänger aus Mannheim sein Maul auf­macht, dann ist die Demokratie auch nichts wert.

Demokratie bedeutet, dass jed­er das Maul auf­machen darf und nicht nur diejeni­gen, die der gle­ichen Mei­n­ung sind wie er.  Das hat Herr Naidoo genau so wenig geschnallt, wie viele sein­er Fans.