Lange Zeit bevor Serien wie Greys Anatomy oder Private Practice über den Fernseher flimmerten, als George Clooney noch nicht der smarte Polit-Schauspieler gewesen ist und jedes Kind (und viele Erwachsene) ihre Zeit damit verbrachten in Themenparks Kotze wegzuwischen, kam Theme Hospital im Kreissaal des Bullfrog Krankenhauses zur Welt. Fortan mussten sich hunderttausende Spieler mit streikenden Ärzten, seltsamen Krankheiten und (wieder) mit Kotze beschäftigen.
Theme Hospital beruht auf dem alten Theme Park System. Man eröffnet ein Geschäft (in diesem Fall allerdings keinen Freizeit Park, sondern ein Krankenhaus), stellt Personal an und platziert Attraktionen (hier: Behandlungsräume). Nach einer Weile betreten die ersten Besucher mit vollen Geldbörsen das Gelände und wollen vom Leiter der Einrichtungen umsorgt werden. Jede Aktion, die der Besucher ausführt, spült eine gewisse Menge Geld auf das Konto der Krankenhausleitung. Das reicht von der ersten Diagnose über Operationen, Medikamenteneinnahme bis hin zur Nutzung des Getränkeautomats. Einzig und alleine die Toiletten sind umsonst – dafür allerdings dringend nötig. Andernfalls wird man unangenehme Überraschungen mit Durchfall Patienten haben. Etwas erschreckender ist allerdings die Tatsache, dass Besucher häufiger das Zeitliche segnen. Nämlich dann, wenn Notfälle nicht schnell genug behandelt werden, oder wenn Fehldiagnosen gestellt werden. Denn ist eine Diagnose nicht 100% wasserdicht, entscheidet die Krankenhausverwaltung darüber, ob der Patient die vorgeschlagene Behandlung erhält, oder nach Hause geschickt wird.
Mit anderen Worten: Ihr entscheidet darüber! Wer allerdings zu ängstlich ist, und einfach jeden Patienten, bei dem die Diagnose nicht einwandfrei ist, nach Hause schickt, verliert schnell seinen guten Ruf. Den verliert man zwar auch, wenn man sein Krankenhaus in einen Friedhof verwandelt, aber immerhin besteht dann ja eine gewisse Chance, dass die Diagnose doch richtig war. Sollten die Ärzte einmal nicht mehr weiterwissen, hilft es eine Forschungsabteilung einzuführen. Diese erforscht neue Diagnose- oder Behandlungsmöglichkeiten und verbessert die bestehenden. Habt ihr anfangs also noch keine Möglichkeit Knochenbrüche zu heilen, wird euch im Laufe des Spiels eine Poliklinik zur Verfügung gestellt, mit der ihr – eine Schwester vorausgesetzt – Patienten mit Gips behandeln könnt.
Ein überfülltes Krankenhaus |
Ab und zu kommt auch ein hohes Tier aus der politischen Szene vorbei und schaut sich etwas in eurem Krankenhaus um. Ist er mit dem Gesehenen zufrieden, gibt es eine kleine Spende für euch. Große Spenden hingegen gibt es bei der jährlichen Preisverleihung. Wer es schafft in bestimmten Bereichen (z.B. die Anzahl der geheilten Patienten) herausragend zu sein, dann rieseln Anfang Januar mehrere tausend Dollar auf euer Konto. Was das Spiel so besonders macht, ist der abgedrehte Humor, der sich durch das ganze Spiel zieht. Aufgeblasene Köpfe der Patienten, Ärzte die in ihrem Lebenslauf damit Prahlen Hardcore-Gamer zu sein und ein Minispiel bei dem es darum geht möglichst viele Mäuse mit einer Schrotflinte zu töten.
Wer sich mit dem oben genannten anfreunden kann und über die veraltete – und damit meine ich wirklich uralt – Grafik hinwegsehen kann, der sollte dem Spiel eine Chance geben.
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