Zum anderen sind solche Spiele oft keine Franchises bzw. Abklatsche von anderen großen Spielen. Man kann sich also auch nicht darauf verlassen, dass es sich so spielen wird, wie die großen Vorbilder.
Und genau das erinnert mich an damals vor 10 Jahren. Als ich noch brav jede Computerzeitschrift gekauft und jede – wirklich jede – Demo von der CD ausprobiert hatte. Und sei es nur irgendein öder Fußballmanager.
Selbst für absolute Schundspiele wie zum Beispiel den Klomanager (Link) konnte ich eine gewisse Begeisterung aufbringen. Gut, das ist jetzt nicht so, dass ich sagen würde, dass solche Spiele die Perlen meiner Teenagerzeit waren, aber man kam sich als Spieler einfach enthusiastischer vor und war für jedes Produkt dankbar. Das hat sich heute natürlich geändert. Man ist definitiv gleichgültiger geworden. Wenn ein Spiel eher schlecht ist und nicht soviel Spaß macht wie erhofft, dann wird es einfach deinstalliert und der nächste „Blockbuster“ installiert.
Man beginnt Spiele innerhalb eines Genres gegeneinander abzuwiegen. Wieso sollte ich SWTOR spielen, wenn die Vorlage WoW doch soviel mehr bietet? Wieso Fifa 98, wenn Fifa 2012 doch die viel bessere Grafik hat? Das Problem liegt einfach in der fehlenden Einzigartigkeit der Spiele, die wir heutzutage spielen. Man besteht seit Jahren darauf, das Spiele als Kunstwerke – also als etwas ganz Besonderes anerkannt werden – aber in Wahrheit hat man sich in den letzten Jahren – zumindest im Mainstreambereich – immer weiter davon entfernt und die Kunst in austauschbare Konsumgüter verwandelt. Das neue Command and Conquer wird dementsprechend (vermutlich) genauso sehr Kunst, wie die nächste Generation des iPods. Es sieht gut aus, hat aber kaum eine kulturell bedeutsame Botschaft, das es vermittelt.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Mainstreamspiele
– Oft Spaß machen, aber in großer Konkurrenz stehen und damit austauschbar sind
– Aufgrund der fehlenden Individualität und großer Berichterstattung nur wenig Anreiz für Entdecker bieten
– Zu wenig „Inhalte“ bieten, um als Kunstobjekte anerkannt zu werden.
Was bleibt ist die Indie-Szene.
Mich würde deswegen interessieren, ob ihr vielleicht mehr über Indie-Spiele lesen wollt.
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