Kurze Reise durch Tera

Nachdem ich dank Solariz.de mitbekommen habe, dass es mittlerweile eine 7 Tage Testversion von Tera gibt, habe ich mich aus Langeweile doch nochmal etwas dort umgeschaut, um meine vielleicht etwas verfrühten Ansichten doch noch zurücknehmen zu können. Um meine Beurteilung vielleicht etwas besser nachvollziehbar zu gestalten habe ich meine Eindrücke in Bildform festgehalten und hochgeladen.

Los gehts mit einer sehr düsteren Stimmung an einem Strand. Man beginnt mit Level 20 um schonmal
einen kleinen Überblick über die verschiedenen Fähigkeiten und Spielweise der eigenen Klasse
zu bekommen. Die Atmosphäre hier ist großartig. 

Vorangegangen war natürlich die Charaktererstellung. Auch wenn der Stil weiterhin etwas Comiclastig ist,
sehen die Charaktere nicht ganz so kindlich aus wie in Guild Wars 2. Nichts desto trotz wird man wohl
um Sexbomben wie diese hier nicht herum kommen. Aber wie wir später sehen, ist das wohl das kleinere
Übel.
Grafisch zieht das Spiel alle Register. Und auch das gut 20 minütige Tutorial ist gut gelungen.
Selbst der Quest- bzw. Geschichtsverlauf hat mich hier beeindruckt.
Und am Ende des Tutorial erwartet einen ein ansprechender Bosskampf.
Großes Lob (zumindest an dieser Stelle) für das Gegnerdesign. Solche „hübschen“ Bossgegner sieht
man leider nur recht selten im MMO Bereich.
Als Zäsur zwischen Tutorial und restlichem Spiel gibts einen Artwork-Ladebildschirm.
Die Ladebildschirme sind recht hübsch anzusehen und erinnern mich ein klein wenig an Final Fantasy.
Auch sind die Ladezeiten trotz der großen und detailreichen Welt realtiv kurz.
Leider war es das dann auch mit der düsteren und genialen Atmosphäre. Ab jetzt beginnt das wahre Grauen.
Eine quietschbunte Welt, unheimlich überzeichnete Figuren. Öde Quests – keine Atmosphäre.
Das gesamte Gebiet wirkt wie ein Vergnügungspark für Grinder…
… und wenn einem dann noch solche Pokemon wie hier im bild vor die Füße laufen, dann fühle ich
mich sofort an meine Zeit mit 14 in Ragnarok zurückerinnert. Blöderweise bin ich keine 14 mehr. Und alles
was mir jetzt noch übrig bleibt, besteht aus Spielfiguren zu begaffen und generische Questtexte wegzuklicken.
Oder aber von Teras Politik-System zu profitieren. Denn in Tera sind Gilden nicht einfach nur Gilden.
Stattdessen können sie von anderen Spielern zu eine Art Stadthalter bestimmter Gebiete ernannt werden.
Und dadurch Einfluss auf die Ausstattung der Märkte, die Steuern und andere Belohnungen zu nehmen.
Nach dem ich von einer dieser Gilden geworben wurde, habe ich auch kostenlos ein Gildenpferd bekommen.
Was dann aber im Endeffekt auch nichts daran geändert hat, dass es in diesem Spiel von Asia-Kitsch
nur so wimmelt. Spätestens bei dem leichtbekleideten Mädchen mit den Hasenohren ist mir die Lust stark
vergangen.
Es ist leider noch nicht einmal der Kitsch, der mich an Tera so abschreckt. Würden Atmosphäre, Questdesign und andere spielerische Elemente stimmen, hätte ich mir das Spiel schon lange gekauft. Aber Tera wirkt auf weiten Strecken leider nur, wie eine neue Version von Aion. „Gegner stehen halt da rum, weil sie getötet werden müssen“ – keine tiefere Geschichte hinter dem Startgebiet. Da liegt die Befürchtung einfach viel zu nahe, dass sich diese „Qualität“ ähnlich wie in dem durchschnittlichen Asia-Grinder durch das ganze Spiel zieht.
Hätte man bloß soviel Liebe in den Rest des Spiels gesteckt, wie sie auch in das hervorragende Tutorial gesteckt wurde. Mag zwar sein, dass sich das in höheren Stufen ändert, aber ganz ehrlich: Bei soviel Konkurrenz ist es schon tödlich, wenn man die ersten 20 Stunden vergeigt.

Kommentare

4 Antworten zu „Kurze Reise durch Tera“

  1. Avatar von Anonymous
    Anonymous

    lass dir versichert sein: man muss auch in den fortgeschrittenen questgebieten noch massenhaft pokemon töten. da hat dich dein erster eindruck nocht getrügt.

    sehr schade finde ich: das kampfsystem welches sich extrem von dem anderer mmos unterscheidet hast du mit keinem wort erwähnt. falls noch etwas zeit von deinem testaccount übrig ist empfehle ich dir dringend mal eine instanz mit mehreren spielern zu absolvieren (vorzugsweise als tank oder heiler). hier ist mit dem üblichen mmo-faceroll einmal quer über die keybindings nämlich kein blumentopf zu gewinnen. der anspruch der dadurch an den spieler (vor allem innerhalb einer gruppe) gestellt wird macht meiner meinung nach den ganzen reiz an tera aus.

    Aber obwohl ich die ausgabe von schlappen 30 euro für spiel und 2 freimonate auf hitfox nicht bereue hab ich mein abo nach dem ablauf dieser zeit nicht verlängert. entweder war ich zu verwöhnt vom storytelling von swtor oder nicht gebannt genug von all den aufreizenden kurzen kleidchen und putzigen hoppelhäschen, wer weiss ..

    mein mann und ich finden deinen blog übrigens spitze mach weiter so.
    lg
    caro

  2. Vielen dank für das Lob.
    Habe allerdings keine Zeit mehr auf dem Testaccount übrig. Das Kampfsystem habe ich wirklich außer Acht gelassen. Das liegt aber nicht daran, dass ich es schlecht finden würde. Ganz im Gegenteil. Dieses Live Action Combat System ist eine der größten Errungenschaften in dem MMO bereich der letzten 5 Jahre.

    Aber das Kampfsystem von Guild Wars 2 sagt mir einen Tick mehr zu, weil es sich für mich flüssiger anfühlt. Ach hat das Tera Kampfsystem in dem von mir getesteten Levelbereich nicht ganz so die große Relevanz (außer dass man mehr Bandagen nach dem Kampf nutzen muss), weshalb ich vermutlich beim schreiben des Tests gar nicht daran gedacht habe.

    Liebe Grüße
    auch an deinen Mann
    Sascha

  3. wenigstens macht die Optik was her, aber gerade beim letzten Screen musste ich auch gleich an FFXIV denken 😀

  4. Ja. FF ist übrigens auch nicht so mein Fall ^^

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