Orcs must die 2 – Test

Das Spiel kostet 15 Euro und diesen billigen Preis habe ich nach dem durchspielen verflucht. Mehrfach. Denn das Spiel ist ähnlich wie der Vorgänger eine Perle unter den Indie-Spielen. Es sieht ganz gut aus (immer noch), verfolgt eine interessante Idee (immer noch), hat Humor (immer noch) und macht Massenmord zum spaßigsten Event, seitdem ich rausgefunden habe, wie man sich in GTA 3 Munition für den Raketenwerfer erschummeln kann.

Dass mir der Test hier besonders am Herzen liegt, liegt vor allem an zwei Gründen. Zum einen weil der Orcs must die 1 Test zu den ersten Tests gehört, die ich hier veröffentlicht habe, zum anderen weil es interessanterweise gar nichts zu dem Spiel zu sagen gibt. Es gibt jetzt einen Koop, ein paar neue Fallen und Gegner und einen Endlosmodus. Die Talentbäume fallen weg, dafür kann man jetzt alle Fallen und Waffen nach Belieben mithilfe der Totenkopfwährung aufrüsten. Punkt. Und jetzt könnte der Test genau hier enden.
Die Tussnelda aus dem ersten Teil ist auch wieder dabei
Denn viel mehr hat der zweite Teil des Spieles nicht zu bieten. Gegner laufen immer noch allesamt saublöd in die Fallen und werden durch die gesamte Halle in ein Lavabecken katapultiert. Immer noch sind die Wächter (verbündete Einheiten, die eigenständig auf Gegner feuern) viel zu stark. Denn meist reicht es einfach einen Ring aus Wächtern um den zu schützenden Spalt zu legen. Das hat dann zwar Herr der Ringe Flair, wenn 20 Bogenschützen das Feuer auf heranrückende Orc-Horden eröffnen und im Sekundentakt Orks zu Boden gehen, spielerisch sorgt es allerdings für Anspruchslosigkeit. Und mal Hand aufs Herz: Orks die durch die Halle fliegen und in der Luft von einer an der Decke befestigten Elektrofalle gebruzzelt werden, bevor deren tote Kadaver in den Fleischwolf fallen, hat doch viel mehr Stil!
Die ersten zwei Maps war ich auch Feuer und Flamme was das Kartendesign betraf. Denn auf der Karte fuhr in mehrsekündigen Abständen eine Minenlore, die Orks über den Haufen fahren konnte. An dieser Stelle dachte ich wirklich, dass man sich einen der Hauptkritikpunkte des ersten Teils (nämlich die langweiligen Level) zur Herzen genommen hatte. Die Lore wurde dann allerdings inflationär in dem ersten Abschnitt des Spiels benutzt und anschließend tauchte sie gar nicht mehr auf. Stattdessen wurde man wieder in die Festung des Vorgängers verfrachtet. *gähn*
… und die Gnolle sind leider auch wieder dabei
Und da kommen wir zu dem Punkt, der mich wirklich ärgert. Denn das Spiel ist eigentlich kein zweiter Teil. Das ist ein Patch inklusive Mappack, bestenfalls ein guter DLC. Es wurden ein paar Funktionen und Inhalte eingefügt. Das Spiel ist jetzt vom Ablauf her weder besser noch schlechter als der erste Teil. Normalerweise ein Grund sich über den Kauf zu ärgern, aber *Fluch* es kostet ja nur 15 Euro. Das tröstet meist darüber hinweg, dass die Level langweilig sind, die Gegner unspektakulär, die Story nicht vorhanden und die „Zwischensequenzen“ nichts mehr als mittelmäßige Fanarts.
Ja, ich zerreiße das Spiel gerade ziemlich in der Luft. Aber auch nur, weil ich mir mehr erwartet hatte und nicht nur einen Aufguss vom ersten Teil. Wer allerdings ein paar Euro zuviel hat, kann sich das Spiel gerne kaufen. Oder geht in den neuen Batman Film.

PS. Der Batman Film ist besser als Orcs must die 2. Äpfel und Birnen!

Orcs must die 2 – Demo


Kommentare

2 Antworten zu „Orcs must die 2 – Test“

  1. Deckt sich ja mit den meisten anderen Reviews. Ich hab noch nicht mal den Erstling gespielt (aber natürlich schon vor Ewigkeiten gekauft), daher kann ich sowieso ganz bequem auf nen ordentlichen Rabatt für den „Nachfolger“ warten.

  2. Das ist wohl die klügste Entscheidung.

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