Obwohl ich täglich Newsseiten besuche, gehen immerwieder gute, selbst populäre Spiele an mir vorbei. Zu diesen Spielen zählt eindeutig Planetside 2, welcher – ähnlich wie DUST 514 versucht das MMO Genre mit dem FPS bzw. Ego-Shooter zu verknüpfen. Allerdings auf eine andere Weise. Und vermutlich besser.
Planetside 2, das bessere Dust 514
Wieso ich auf diesen, möglicherweise schwachsinnigen, Vergleich komme ist die Tatsache, dass das Setting recht ähnlich ist, beide Spiele bereits in der Beta spielbar sind und eben die oben genannte MMO-Komponente. Da für DUST 514 (im Weiteren Dust genannt) nach wie vor die NDA gilt, werde ich mich bei Erläuterungen nur auf veröffentlichte Informationen stützen.
Wer sich bereits etwas mit Dust auseinandergesetzt hat, wird sich vermutlich fragen, wo das Spiel eine MMO Komponente besitzt. Denn schließlich können auf den abgeschotteten Maps nur 64 Spieler gegeneinander antreten. Allerdings ergibt sich meiner Meinung nach eine (zumindest) kleine MMO Kmponente durch die Tatsache, dass die MMO Spieler in EVE direkt mit den Bodentruppen in Dust interagieren können, sei es durch Handel, durch Auftragsvergabe oder durch Bombardements. Dust diese Komponente zu nehmen, würde es recht unspektakulär machen. Und das ist leider auch der große Nachteil des Spiels.
Denn Gameplay-technisch interessiert es mich nicht wirklich, ob da jetzt ein anderer Spieler die Basis vor mir aus dem Weltraum bombardiert, oder ob es ein Computerscript ist. Mich interessiert es als bloßer Shooter-Spieler nicht, wie die Preise auf dem Marktplatz zustande kommen, solange ich keine direkten Bezüge zwischen meinem Handeln und den Preisen erkennen kann. Auch die Anzahl an Bodentruppen ist mit 64 Spielern recht Mau.
Jetzt wird sich manch einer an den Kopf greifen und darauf hinweisen, dass 64 Spieler doch das Optimum sind. Tja, falsch gedacht. 30 Minuten in Planetside 2 und man merkt, wie großartig es sein kann zusammen mit hunderten auf einer Map zu spielen. Denn dort kämpfen 3 Fraktionen um die Vorherrschaft mehrere Kontinente, um sich Ressourcen zu sichern, die für den Bau von Fahr- und Flugzeuge benötigt werden. Je mehr Gebiete eine Fraktion kontrolliert, um so schneller kommt sie an diese Ressourcen.
Jeder Spieler verfügt dabei über ein eigenes Ressourcenkonto, auf das alle 5 Minuten die entsprechenden Ressourcen überwiesen werden. Mit deren Hilfe baut er in Fabriken seine gewünschten Fahr- und Flugzeuge. Wem noch Command and Conquer: Renegade in Erinnerung ist, dem wird das Spiel von Minute zu Minute vertrauter vorkommen. Einen Ressourcenmangel habe ich allerdings bisher noch nicht erlebt. Einschränkender für den Bau von Kriegsmaschinen sind eher die Timer, die dafür sorgen, dass man sich nur alle 15 Minuten ein bestimmtes Fahr- oder Flugzeug produzieren lassen kann. Fliegt man seinen Flieger also nach 20 Sekunden zu Schrott, muss man 14min warten, bevor man den gleichen Flieger wieder produzieren lassen kann. Allerdings kann man sich auch ein anderes Flugzeug herstellen lassen, denn der Cooldown ist Typgebunden, nicht Artgebunden.
Zusätzlich dazu ist das Erfahrungssystem recht motivierend. Alle 250 Erfahrungspunkte (ein Abschuss gibt 100 Punkte) erhalt man sogenannte Cert-Points. Das ist eine Ingamewährung mit deren Hilfe man neue Waffen, Module oder Verbesserungen für den eigenen Soldaten freischalten kann. Damit sind aber nicht nur Waffen, Aufsätze oder neue Granaten wie in Battlefield 3 gemeint, sondern auch zusätzliche ausrüstbare Fähigkeiten, mit deren Hilfe man einen Kampfpanzer in einen Flugabwehrpanzer verwandeln kann, seinen Scharfschützen für kurze Zeit unsichtbar machen kann, oder sein unbewaffnetes Quad mit Waffen ausstatten kann. So viele Individualisierungsmöglichkeiten habe ich bisher noch nie in einem Shooter erlebt.
Und jetzt kommen wir zu dem Punkt, den Planetside 2 um ein Vielfaches besser macht als Dust: Man kommt sich wirklich als Teil von etwas Großem vor. Ein Angriffs-Panzerkolonne von 15 Kampfpanzern wird binnen Minuten von der Verteidigung einer großen Basis auseinandergenommen. Selbst die anrückenden 40 Infanteristen kommen kaum voran. Die Nacht bricht herein, ein kleiner Trupp schleicht sich im Schatten der Nacht (man sieht wirklich wenig ohne Nachtsichtgerät oder Scheinwerfer der Fahrzeuge) über einen Schleichweg in die Basis, platziert ein Signalfeuer mit dessen Hilfe Verbündete in Kapseln von einer Orbitalplattform direkt in der Basis landen können und die Verteidiger zur Flucht zwingen. Keine 2 Minuten später tauchen am Nachthimmel 2 riesige Truppenschiffe auf, die nicht nur mit ihren schweren Kanonen das Feuer auf die Besatzer eröffnen, sondern kurz darauf auch landen und mehrere Dutzend Soldaten entladen, die versuchen die Basis zurückzuerobern. Als eines dieser Truppenschiffe versucht abzuheben, wird es von mehreren Flugabwehrpanzern aus südlicher Richtung abgeschossen. Wir blicken nach Süden und erkennen dass die 3. Fraktion ebenfalls zum Angriff bläst und mit über 70 Transportern, Panzern, Fiegern und Fußtruppen angerückt ist, um sich selbst die Basis unter den Nagel zu reißen.
Das ist Alltag in Planetside 2. Die Schattenseiten bislang: Bugs, Cheater, Abstürze, ein paar Lags. Auch manche Mechaniken wie das Basecampen sind noch nicht ganz ausgereift. Abwarten und drauf freuen.
Kommentare
4 Antworten zu „Planetside 2, das bessere Dust 514“
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Planetside 2 reizt mich auch. Schon der erste Teil sah damals sehr interessant aus und der Nachfolger scheint ja noch besser zu sein.
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Hast ne Mail 😉
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Von der Dust-Beta war ich auch recht enttäuscht. Die MMO-Verknüpfung interessierte mich nicht so sehr, denn was soll´s, wenn das Gameplay/Grafik nur durchschnittlich ist?
Zum meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Planetside 2 gar nicht kenne, noch nicht einmal von gehört habe…shame on me, ich werde es mir mal anschauen, klingt jedenfalls super! -
Zur Beta angemeldet, jetzt kann es von mir aus losgehen mit Planetside 2…wenn ich denn ausgewählt werde! 😉
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