EA auf Schmusekurs

Was ist denn mit Electronic Arts in letzter Zeit los? Vor einer Woche gabs das Origin Bundle mit großen EA Titeln zu Spottpreisen. Der gesamte Umsatz, den EA dadurch hätte einstreichen können, wurde gespendet. Bedenkt man, dass das Bundle bislang 6 millionen USD eingespielt hat, ist das eine stolze Leistung. Daneben kann man bald über Origin Spiele zurückgeben und EA äußerte sich positiv über den Gebrauchtspielemarkt. Anfang dieser Woche gabs, wie üblich, eine Informationsflut aufgrund der anrückenden Gamescom. Darunter auch viele Infos zu EA-Titeln.

Neue Infos zu EA Spielen

Dass die Sims 4 anders als Sim City ohne Onlinezwang daher kommt, war ja bereits bekannt. Neu hingegen war, dass man den Strategie-Fans, die sich auf den Free-to-Play Ableger der Command and Conquer Reihe freuen, einen Kampagnenmodus spendiert. Dass das Spiel bislang ohne Kampagne auskommen musste, war ja schließlich einer der Hauptaufreger der Community. Auch den Preis von gerade mal 10 Euro pro DLC für Battlefield 4 finde ich äußerst löblich. Die dazugehörigen Videos, die noch einmal die Spielereien („Levolution“ – was ein beknacktes Wort) der einzelnen Battlefield 4 Maps unterstreichen, sehen ebenfalls sehr nach Spaß aus.

Man muss bedenken, dass EA ja schließlich noch im April zur schlimmste Firma in den USA gewählt wurde. Wohlbemerkt, „noch schlimmer“ als Tabakkonzerne oder Waffenhersteller. Ich meine, das ist ja auch logisch, dass Zeppeline in Sim City bei weitem schlimmer sind, als Konzerne, die dafür sorgen, dass jährlich hunderttausende von Menschen sterben. Bei Videospielen hört der Spaß schließlich auf.

Das übliche EA-Gebashe

Wie dem auch sei, werden jetzt natürlich wieder viele aus ihrem Keller hervorspringen und darauf hinweisen, dass diese PR Initiative seitens EA, nur ein weiteres Puzzleteil in ihrem diabolischen Plan war. Natürlich ist auch jeder, der darauf herein fällt und sich jetzt, so wie ich, auf die kommenden Titel freut, ein dummer, kritikloser Konsumlemming, der dafür verantwortlich ist, dass die Videospielgesellschaft zu Grunde geht.

Das ist halt wieder das übliche Forengebashe. Aber pragmatisch gesehen, möchte ich unterhalten werden.  Und wenn dann Preis-Leistung stimmen, wieso nicht? Schließlich kauft sich ja auch keiner irgendwelche Bundles, weils ihm nur darum geht, die Dritte Welt zu unterstützen und ihm die Spiele egal sind.

Stimmt die Leistung irgendwann nicht mehr, weil man z.B. keine Lust auf Onlinezwang  hat (an der Stelle grüße ich Maxis ganz herzlich), dann wird das Produkt einfach nicht gekauft. Deswegen habe ich z.B. um die Sim City DLC, um das Anno 2070 Addon oder alle Call of Duty Teile der letzten 4 Jahre einen Bogen gemacht.

Und ich denke, dass wir alle genug Geld in Kickstarter oder Indie-Spiele gesteckt haben, um sagen zu können, dass wir gute Ideen und Kundenfreundlichkeit ebenfalls belohnen.


Kommentare

5 Antworten zu „EA auf Schmusekurs“

  1. Das Rückgaberecht klingt jetzt ja schon halbwegs eingeschränkt und die ganze Wahrheit erfahren wir diesbezüglich wohl erst mit einigem Abstand zur Gamescom. In Sachen Onlinezwang tippe ich mal darauf, dass einfach der Markt ein Machtwort gesprochen hat. Letztlich will EA verkaufen und ich schätze, dass SimCity deutlich unter den Erwartungen blieb. Wäre ja schon blöd, dann weiterhin darauf zu bauen. Trotzdem, gut so, wenn ein Unternehmen lernt!

    1. Hoffen wir, dass das so bleibt 🙂

  2. Vielleicht hat EA vor ein paar neue Leute zu umgarnen (BF4 hab ich nicht erwähnt)…
    Diese Aktionen dienen ohnehin nur der PR wegen, von daher würde ich klar behaupten EA möchte auf billige Methode Kunden anwerben und Origin schmackhaft machen (Steam bietet solch eine Rückgabe Methode nicht an, soweit ich weiß).

    Grüße von
    John

    1. Meines Wissens bietet so eine Rückgabemethode bisher nur Blizzard an.

  3. EA kann man natürlich kritisieren, aber das üble Gebashe wirkt teilweise schon ein wenig lächerlich. Die sind im Endeffekt auch nicht schlimmer als Activision oder UbiSoft und es ist bei solchen Konzernen normal, dass sie in erster Linie Geld verdienen wollen. Das finde ich auch okay, solange sie dabei noch gute Spiele veröffentlichen.

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