Tyke 2014

Kann sich noch jemand an die Aktion Kony 2012 erinnern? Das Werbevideo zur Ergreifung des Widerstandsanführers Joseph Kony, der irgendwo in Zentralafrika rumlungert(e) und marodierend durch die Gegend zog. Woraufhin die Organisation „Invisible Children“ ein Video veröffentlichte, das auf diesen Verbrecher aufmerksam machte und danach jeder, der mindestens  mit einem Spaten bewaffnet war, loszog um ihn zu töten? Ja, ich kann mich jedenfalls noch dran erinnern. War auch recht schwierig im Internet an der Diskussion vorbeizukommen.

Jedenfalls gibt es mittlerweile ein ähnliches Video. Dieses Mal gehts wieder um jemanden, der in Afrika geboren wurde. Der ist jetzt allerdings nicht der Bösewicht, sondern das Opfer. Es geht nämlich einen Elefanten namens Tyke. Der steht auch stellvertretend für Affen, Tiger, Zebras und andere Tiere. Die Bösen sind keine Rebellengruppe, sondern bestimmte Zirkusbetreiber, die Tiere der freien Wildbahn entreißen lassen, in kleine Käfige sperren und mit Foltermethoden dressieren, damit sie dann vor Publikum durch brennende Reifen springen oder auf Bällen balancieren.

Kein Video für schwache Nerven!

Namensgeber des Videos war eine Elefantendame, die 1994 entschlossen wurde, weil sie auf den ganzen Kram keinen Bock mehr zu haben schien, und deswegen in Hawaii während einer Vorstellung Reißaus genommen hat. Hört sich jetzt nach einem lustigen Animationsfilm für die ganze Familie an, endete aber mit einem totgetrampelten Trainer und einem mit Schrotflinten erschossenen Elefanten.

Natürlich ist das Video an manchen Stellen etwas krass, überspitzt und oberflächlich, im Kern bleibt aber ein Fader Beigeschmack zurück und die Überlegung, ob es wirklich nötig ist, Tiere in Zirkussen zu halten. Denn selbst wenn die Trainer und Pfleger „gut“ mit ihnen umgehen, bleibt immer noch das Problem, dass es nicht besonders gesundheitsfördernd für einen Elefanten, einen Tiger oder ein Zebra ist, in einem kleinen Käfig ein halbes Leben lang quer über den Kontinent geschliffen zu werden.

Das Video könnt ihr euch hier ansehen http://www.tyke2014.de/ und wurde von der Peta erstellt und einigen deutschsprachigen Stars unterstützt, die den Tieren im Video ihre Stimme leihen.

Normalerweise muss ich dazu sagen, dass ich mit der Peta wegen irgendwelchen Schwachsinns-Kommentaren zu Videospielen (Pokémon, Battlefield) immer wieder auf Kriegsfuß stehe. Aber das heißt nicht, dass ich mir nicht anhören würde, was sie zu sagen haben.

edit. Vielen dank für den Hinweis auf das Video an meine Verlobte. 😛


Kommentare

13 Antworten zu „Tyke 2014“

  1. schon unterschrieben 🙂

  2. Avatar von Velarah
    Velarah

    Ach. Wer war nochmal die Person, die dich auf das Video aufmerksam gemacht hat? Ich glaube, diese Person wünscht sich in dem Artikel genannt zu werden. Schließlich wärst du wohl ohne sie NIEMALS auf dieses Video gestoßen 😉

  3. Ich mag Tiere. Und auch Menschen. (in keiner bestimmten Reihenfolge) Weshalb ich auch irgendwann letztes Jahr mitten in der Nacht loszog, um mit anderen in meinem Kaff „Kony 2012“ Plakate aufzuhängen. Die ganze Aktion war absolut top organisiert, mitreißend, emotional. Wenn man ein Mensch war mit halbwegs intakten Gefühlsmechanismen, konnte man ja fast gar nicht anders, als in das Ganze hineingezogen zu werden. Als allerdings nach dieser besagten Nacht relativ wenig passierte und sich die Newsletter immer mehr wie Werbemails lasen, wurde irgendwann der „Abmelden“ Button gedrückt. Und Kony war für mich niewieder gesehen.

    Nun sehe ich das ganz aus einem andere Blickwinkel. Klar sollte man helfen und nicht wegschauen. Aber vorher sein Hirn einschalten und überlegen, ob das was man tut, wirklich den Opfern zu Gute kommt. Der Internethype hat schließlich irgendwo seine Grenzen. Ich bezweifle mittlerweile, dass der ein oder andere Klick mehr jemandem wirklich aus der Patsche helfen kann. Ob nun Mensch oder Tier.

    1. Wurde auf Kony dank der Aufmerksamkeit nicht mittlerweile ein Kopfgeld von 3 Millionen ausgesetzt?
      Ich denke auch nicht, dass solche Unterschriftenaktionen besonders viel bringen. Aber immer hin macht sich der ein oder andere vielleicht vor dem nächsten Mal ein paar Gedanken und entscheidet sich gegen einen Zirkusbesuch.

  4. Ich habe schon unterschrieben. Und unterstütze so etwas auch bewusst nicht. Das ist Tierquälerei und hat mit Unterhaltung nichts zu tun! Für das Tier war der Tod doch eine Erlösung.
    Der Mensch ist doch das schlimmste Tier, das es gibt.

    1. ach ja, zu peta. An sich ist die Organisation ziemlich radikal und auch scheinheilig (in Peta-Tierheimen werden ja auch Tiere getötet. die genaue Zahl habe ich nicht im Kopf). Aber wenn man das alles aussortiert, sind sie auch informativ 😉
      Und wenn man sich anschaut, wie Tiere gequält werden, wundert es mich nicht, dass sie so radikal sind.

      1. Radikal ist halt die eine Sache. Wenn die Aktionen aber absolut hirnlos sind oder einfach kein Grund dafür gegeben ist (Stichwort: Töten einer virtuellen Ratte), dann schadet das dem ganzen Verein. Ich meine solche Vereine leben ja nicht nur von der Aufmerksamkeit, sondern auch von den Spenden und Mitgliedschaften. Habe ich das Gefühl, dass die Gelder für Schwachsinn eingesetzt werden, dann spende ich auch nichts und trete ganz sicher auch nicht bei.

  5. Avatar von Lijanne Köllner
    Lijanne Köllner

    PETA übertreibt denn das was PETA berichtet ist immer nur die halbe Wahrheit, den PETA will nie gute im Zirkus sehen.
    Und Tyke war bösartig genau so wie andere Tiere und auch Menschen bösartig sein können.

    1. Avatar von Joey Renz
      Joey Renz

      Bin ganz deiner Meinung, denn nicht jeder Circus ist gleich.
      Und das ist auch schon 20 Jahre her.
      Und ich glaube nich dass das die Circus Leute es waren,die die Wildtiere eingefangen haben.
      Meine Meinung.

  6. Avatar von Linda Mühler
    Linda Mühler

    Genau könnt ihr denn auch beweisen das jeder Circus seine Tiere so behandelt!!!

    1. Hat niemand behauptet. Dass die Zirkustwildtiere einen Großteil ihres Lebens aber auf zu engem Raum verbringen, lässt sich auch bei einem Zirkus, der liebevoll mit seinen Tieren umgeht nicht aus der Welt schaffen. Ich rede ja nicht von Kleintieren wie Hunden oder Katzen. Sondern von Elefanten, Zebras, etc.

  7. Avatar von Stefan
    Stefan

    Tja, Tyke ……
    man spricht davon, dass er seinen TRAINER umbrachte ….
    TRAINER ? ? ?

    Ich dachte ein Trainer ist Jemand, zu dem man kommt um gewisse Dinge freiwillig zu verbessern ….

    FREIWILLIG ! !

    Eine Person, die andere dazu bringt etwas zu machen ( zu sagen oder vorzuführen ) aufgrund von pychischem oder pyhsischem Druck ( Gewalt ) nennt man doch ….

    …. Folterer oder ?

    Wie auch immer, damit sollte Schluss sein, ABER

    was ist mit den Pferden bei den OLYMPISCHEN Spielen ?

    Was mit den Hühnern und Kühen, die nur noch zum Produzieren taugen ?

    Geht es denen etwa besser als den Tieren im Zirkus ?

    Wer regt sich hier über was auf und akzeptiert doch Ähnliches ohne mit der Wimper zu zucken ?

    Jaja, Moral,
    so schön, wenn man sie auf dem Sticker durch die Onlinewelt trägt
    und sie fast gleichzeitig in der Hosentasche zerquetscht …..

    Lieben Gruß an alle, die den Weg zur artGERECHTen Haltung mitgehen möchten.

    Stefan

    1. Sich über irgendwas aufzuregen, hat noch niemandem geholfen. Viele Worte kann jeder machen. Wichtig sind alleine die Taten. Zirkus mit Tieren zu meiden, ist schon mal ein Anfang. Die alles oder gar nicht Einstellungen, die ich aus deiner Kritik herauslese, habe ich allerdings noch nie gutgeheißen. Denn die ist total abwertend, gegenüber jedem, der versucht die Welt zu verbessern. Selbst der radikalste Veganer, mag vielleicht keinen Tieren mehr schaden, zerstört aber weiterhin die Umwelt, sorgt für die Ausbeutung der Natur und die wachsende Armut. Dann mit einem „Du tust zwar das und das, aber…“ zu kommen, halte ich für unglaublich destruktiv. Denn sogesehen, gibt es keine echten „moralischen“ Menschen. Weil jeder durch sein Konsumverhalten (und sei es nur der Reis, der aus China importiert wird) ein kritikwürdiges Verhalten an den Tag legt.

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