Naval Strike – Carrier Assault Review

Naval Strike ist nicht der schlechteste DLC. der neue Spielmodus Carrier Assault (dt. Trägerangriff)  ist auch nicht der schlechteste Spielmodus. Insgesamt hatte ich aber sowohl vom DLC als auch vom neuen Spielmodus mehr erwartet. Ich sehe jetzt mal davon ab, dass der neuste DLC recht verbugt veröffentlicht wurde und beschränke mich ausschließlich auf das Gameplay.

Mapdesign

Meist fällt mir bei vielen Battlefield 4 Maps, die ich im Conquest-, Rush- und jetzt auch Carrier-Assault-Modus spiele das Mapdesign negativ ins Auge.  Ich öffne die Map, schaue mir die Platzierung der Flaggen / M-Coms an, beachte die geographischen Gegebenheiten und die Spawnzone und merke, das ist alles totaler Murks.  Spawnzonen zu nah an den M-Coms oder zu ungeschützt. Die Flaggen liegen zu nah aneinander oder sind unmöglich zu verteidigen. Gerade aus der strategischen Sicht, sind viele Maps der blanke Horror.  Naval Strike setzt dem Ganzen noch die Krone auf. 64 Hanseln rennen unkoordiniert über die Karten und nehmen Flagge um Flagge ein, nur um sie 20 Sekunden später wieder zu verlieren. Es gibt einfach keinen klaren Frontverlauf. Und wenn ich Conquest spiele, erwarte ich schon strategische Entscheidungen treffen zu können und mich vorwärts zu Kämpfen, anstatt im Kreis zu rennen. Leider mutieren aufgrund des Mapdesigns alle Conquest Karten im DLC zu einem Team-Deathmatch mit Flaggeneroberung. *Gähn* Und da der Carrier-Assault zu 90% ebenfalls aus Conquest besteht, betrifft ihn das gleiche Problem.

Die restlichen 10% bestehen aus einer Rush-Version für Arme. Denn nachdem die Außenhülle des Trägers gefallen ist, bekommt der Angreifer einen zusätzlichen Spawnpunkt über dem Träger spendiert. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass der Spielmodus das Teamplay zumindest etwas forcieren würde. Dass sobald die Außenhülle fällt, alle Angreifer auf Boote und Hubschrauber umsteigen und zum Sturm auf den Träger blasen. Das hätte eine super Atmosphäre ausgelöst. Quasi die Landung in der Normandie nur andersrum. Und hätte natürlich das Teamplay gefördert. Stattdessen wählt man einfach den Trägerspawn aus und marschiert als Angreifer (vergleichsweise) ganz bequem zu den M-COMs einen Stock tiefer. Uninspirierter ging es wohl nicht mehr.

Wo sind die Seeschlachten?

Naval Strike heißt ja sinngemäß sowas wie Seeschlag. Als großer Battlefield Fan erwartet man dann nicht nur Wasser, sondern auch entsprechendes Equippment. Taucheranzüge, Harpunen, U-Boote, Schiffe, neue Amphibienfahrzeuge, etc. Bis auf ein zweimann Luftkissenfahrzeug bietet Naval Strike davon genau gar nichts. Stattdessen bekommt man das gleiche Arsenal geboten, wie zuvor auch. Ein paar neue Waffen und Gadgets, die mit „Naval“ aber eigentlich nichts am Hut haben. Aber hier hätte man viele Fans zufriedenstellen können, in dem man wirklich ein paar steuerbare Schiffe eingefügt hätte. Oder eine Möglichkeit als Taucher eine Basis zu infiltrieren oder eine Schlacht, die komplett auf See stattfindet. Aber nein. Der DLC hat inhaltlich leider nur die Qualität einer durchschnittlichen Fan-Mod. Ein bisschen mit dem Karteneditor gespielt und ein paar kleinere Gimmicks wie die Kanonen in der Festung. Das soll jetzt keine Abwertung von Fan-Mods sein. Aber die sind immerhin kostenlos.

Naval-Strike-Boat

RIP Levolution

In Naval Strike gibt es genau zwei Levolution Elemente: Man feuert in einer U-Bootwerft die Stützpfeiler eines U-Bootes weg und das fällt daraufhin um. Auf der gleichen Map, kann man noch Schleusentore öffnen und schließen. Das wars. Das ist recht ernüchternd, denn ich bin ein großer Fan dieser Elemente. Und ursprünglich war das ja auch DAS Steckenpferd für die Begründung von DICE, dass Battlefield 4 kein überteuertes Battlefield 3.5 ist. Während in Second Assault die Levolution-Elemente gut ins Spiel integriert wurden, fehlen sie in China Rising und Naval Strike fast vollkommen. Das finde ich nicht nur schade, sondern auch ziemlich dumm, da sie dem Spiel einiges an Tiefe nehmen. Und ich habe die Befürchtung, dass man sich nur bewusst gegen die Levolution auf den Maps entschied, um Zeit und Kosten zu sparen. Pfui

Das soll jetzt nicht wieder einer dieser typischen „Phinphin nimmt Battlefield auseinander“ Posts werden. Denn die Maps sind ansehnlich und bringen etwas Abwechslung in die Maprotation. Ich brauch mich auch nicht aus dem Fenster lehnen, wenn ich sage, dass dieser DLC seine 15 Euro bzw. sein Premium-Abo wert war. Aber wenn ich schon so ein großes Studio wie Dice sehe, die Umsätze anschaue und einen AAA Titel vor mir habe, dann erwarte ich einfach mehr. Ich weiß, dass Dice einiges auf dem Kasten hat. Aber solche DLC sind einfach unter ihren Fähigkeiten, weil sie zu undurchdacht und zu „schnell Mal Inhalte rausgehauen“ sind.


Kommentare

Eine Antwort zu „Naval Strike – Carrier Assault Review“

  1. In Battlefield 2142 war der Modus echt verdammt cool. Schade, dass sie es offenbar nicht geschafft haben, den ordentlich in BF4 zu übertragen.

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