Vor über 3 Jahren erblickte mein Blog das Licht der Welt. Anfangs noch als augenkrebsartiges Blogspotgeschöpf, tastete ich mich langsam in der Bloggerszene vor. Lernte neue Blogs wie z.B. Zeitzeugin.net, Pixelpinata oder Spielequark kennen und begann damit, erste Kontakte zu knüpfen, erste Artikel zu kommentieren und erste Artikel selbst zu schreiben. Binnen weniger Monate hatte sich mein Blog äußerlich mehrmals gewandelt. Meiner Besucherzahlen stiegen von 10 Besuchern auf 60 Besucher am Tag. Meinen Feedreader hatte ich mit über 30 Blogs gefüttert, welche mehrmals pro Woche neuste Artikel lieferten.
Die Erwartungen
Wenn man, wie ich damals, noch in der Pionierphase steckte, malt man sich natürlich etwas die Zukunft aus. Bei dem Trend, der sich mir im Frühling 2012 abzeichnete, rechnete ich im Jahre 2015 mit 400 Besuchern am Tag und so vielen Kommentaren auf meinen Artikeln, dass ich mit dem Moderieren gar nicht mehr hinterher kommen würde. Ich rechnete damit gemeinsam mit anderen Bloggern ein gewaltiges Netzwerk zu besitzen, innerhalb dessen wir uns fast täglich über Videospiele, Fernsehen oder Politik austauschen würden. Gemeinsame Spieleabende. Gastartikel ohne Ende und das uns kleinere Entwickler die Bude einrennen würden. Ich rechnete mit den ersten Werbeumsätzen und damit etwas großes auf die Beine stellen zu können.
Die Realität
Vor einigen Wochen habe ich die letzten Jahre mal etwas Revue passieren lassen und meine Erwartungen von 2012 mit dem jetzt-Zustand verglichen. Und ich muss sagen, das hat mich dann doch etwas aus der Bahn geworfen. Viele Bloggerfreunde haben das Handtuch geworfen oder posten nur noch alle Schaltjahre. Meine Besucherzahlen stagnieren seit Monaten bei 100 am Tag. Der Austausch zwischen den Bloggern ist nicht so rege wie erwartet, auf meinem Blog gab es in den 3 Jahren gerade mal einen einzigen Gastartikel. Gemeinsame Spieleabende gab es noch nie (was zum Teil auch an mir lag) und die einzigen Kontaktanfragen per Mail kamen nicht von irgendwelchen Entwicklern, sondern von (meist) zwielichtigen Werbetreibenden.
Zu Testzwecken habe ich jetzt 1 Monat lang Werbung auf dem Blog aktiviert und hätte immerhin 72 Cent Umsatz erzielt. Ich habe angeboten überschüssige Spiele zu verschenken. Klar, das sind keine aktuellen AAA-Spiele, aber ich dachte dass sich zumindest ein paar Liebhaber finden werden. Falsch gedacht, bis heute hat sich niemand gemeldet. Und während man damals nur „vor die Tür gehen musste“ um neue, nette Leute durch den Blog zu finden, muss ich heutzutage um jeden, der sich noch nicht aus der Bloggerszene verabschiedet hat, bangen.
So habe ich mir mein Bloggerjahr 2015 definitiv nicht vorgestellt. Und Roberto, einem der wenigen Kollegen, der noch übrig ist, geht es scheinbar ähnlich.
Das klingt jetzt alles etwas pessimistisch, aber manchmal muss man sich ersteinmal etwas Luft machen, bevor man mit etwas neuem beginnt. 2015 wird für mich nämlich ein Jahr, in dem sich recht viel verändert. In dem ich gestresst sein werde, mit großen Herausforderungen konfrontiert werde und sich wohl aufgrund meines unausgeschlafenen Zustandes ein paar Rechtschreibfehler mehr in meine Artikel einschleichen werden. Aber aus genau dem Grund soll es mit dem Blog wieder aufwärts gehen. Mein Pioniergeist und Optimismus soll zurückkehren. Damit ich meine Artikel wieder locker aus dem Handgelenk schütteln kann und mir keine Sorgen darum machen muss, wie es mit dem Blog weitergehen soll.
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