1Stinker

Ger­ade im Som­mer natür­lich ein beson­deres Prob­lem: Leute, die es mit der Hygiene nicht ganz so ernst meinen. Egal ob jemand nach Schweiß oder seinen Haustieren riecht. Das ist auch bei eingeschal­teter Kli­maan­lage im Zug ein ekel­haftes Ärg­er­nis. Beson­ders schlimm wird es, wenn noch Erbroch­enes ins Spiel kommt. Das ist öfter mal der Fall, wenn Alko­hol im Spiel war.

Abseits vom Ekel gibts aber auch andere Geruchs­beläs­ti­gun­gen im Zug. Mor­gens ist es immer beson­ders geil, wenn jemand anfängt sein Leber­wurst­brötchen auszu­pack­en. Mit­tags ist meist die Dön­er­frak­tion im Zug. Und gegen abend kom­men junge Fahrgäste öfter mal auf die Idee, kurz neues Deo oder Par­füm aufzu­tra­gen, was dann zur Folge hat, dass das halbe Abteil mit Atemwegsreizun­gen zu kämpfen hat.

2 Penetrant-Extrovertierte

Meist sind es nette Senioren. Manch­mal aber auch jün­gere Per­so­n­en, die psy­chisch etwas komisch drauf sind. Die Rede ist von wild­frem­den Leuten, die ein so großes Mit­teilungs­bedürf­nis haben, dass sie einem die ganze Fahrt über ein Ohr abkauen. Die find­et man natür­lich auch anders wo. In Bussen, auf Spielplätzen oder im Park.

Man erhält dann inner­halb ein­er hal­ben Stunde die gesamte Lebens­geschichte der Per­so­n­en erzählt. Oder Anek­doten aus dem Krieg. Ist natür­lich immer eine recht schwierige Sit­u­a­tion, weil ger­ade wenn es ältere Leute sind, der Ver­dacht aufkommt, dass sie son­st nie­man­den haben, dem sie das alles erzählen kön­nen. Und dann möchte man ja nicht unsozial sein und hört sich stattdessen alles brav an.

Schlim­mer als die Senioren mit Rede­bürf­nis sind aber die Fahrgäste, die von anfang an richtig creepy daherkom­men. Egal ob es die 40 jährige ist, die mich gefragt hat, ob der Strauß Blu­men in mein­er Hand für sie ist und wie toll es doch meine Frau haben muss. Oder ob es der wun­der­liche Kerl war, der seine Schuhe mit Alu­folie über­zo­gen hat­te, im Nachthemd im Zug saß und mir erk­lären wollte, dass er jet­zt einen wichti­gen Ter­min beim Arzt hat.

3 Kaffeefahrten

Kaf­fe­fahrten gehören eigentlich auch zu den Pen­e­trant-Extro­vertierten. Nur eben mit dem Unter­schied, dass man nicht selb­st in Gespräche ver­wick­elt wird, son­dern die Grüp­pchen stattdessen laut­stark untere­inan­der disku­tieren. Und das teil­weise in ein­er Laut­stärke, dass man nichtein­mal mehr die Durch­sagen des Zugführers hören kann.

Das laute Gerede ist ja an sich nicht weit­er tragisch. Das gibts ja auch bei Schulk­lassen oder Rad­grup­pen. Bei Kaf­fe­fahrten han­delt es sich oft aber nicht um nor­males Gerede, son­dern um Gegack­er. Gegack­er quer durch den ganzen Zug. In ein­er Ton­höhe, die man nur als pas­siv-aggres­siv beze­ich­nen kann. Spätestens wenn die erste durch den Zug kreis­cht, ob “Uschi mal die Pic­colöchen rüber­brin­gen kann” ist bei mir der Zeit­punkt gekom­men, an dem ich die InEar-Kopfhöhrer ein­set­ze und in voller Laut­stärke Musik höre.

4 Fußballfans

Feucht­fröh­lich­es Gegröh­le ist natür­lich nicht wirk­lich bess­er. Und mit dem Unter­schied zu den Kaf­feefahrten, kön­nen sich einige Fußball­fans auch nicht wirk­lich benehmen. Egal ob sie vor­beilaufend­en Frauen hin­ter­her­laufen, ihre Kro­nko­rken durch den ganzen Zug feuern oder ständig Bier ver­schüt­ten. Fußball-Fan­grup­pen sind oft eine Belas­tung für den ganzen Zug.

Wenn das dazu noch irgendwelche Ultras sind, wird das ganze nochmal kri­tis­ch­er. Da hil­ft manch­mal selb­st der Polizeis­chutz, der im Zug mit­fährt recht wenig, wenn es Auseinan­der­set­zun­gen gibt.

5 Choleriker

Die Wut auf die Bahn, ger­ade bei ständi­gen Ver­spä­tun­gen, Zugaus­fällen und viele anderen Prob­leme schweißt viele Fahrgäste zusam­men. Nichts­destotrotz gibt es immer wieder Fahrgäste, bei denen diese Wut kom­plett aus dem Rud­er läuft. Sachbeschädi­gun­gen, Beschimp­fun­gen und son­stige Aus­raster sind wirk­lich unschön. Das Verängstigt nicht nur viele Fahrgäste son­dern führt häu­fig auch zu einem Polizeiein­satz, der die Fahrt noch weit­er verzögert.