Cities Skylines 2 hat den Hate nicht verdient

Aktuell liegt Cities Skylines 2 im Steam-Shop bei nur 52% positiven Bewertungen. Die meisten Bewertungen wurden direkt wenige Minuten nach Release des Spiels am 24.10. veröffentlicht und bemängeln in der Regel immer das gleiche Problem: die Performance des Spiels. Und zwar größtenteils in der Hinsicht, dass das Spiel auf Topsystemen mit den höchsten Einstellungen zwar flüssig läuft aber keine 60fps erreicht. Und nicht etwa dafür, dass das Spiel unspielbar vor sich hinruckelt. Das ist mal wieder ein gutes Beispiel dafür, dass man viele Steambewertungen nicht ernst nehmen kann.

Aber fangen wir mal von vorne an. Paradox hat leider viel zu spät die Katzen (Plural!) aus dem Sack gelassen. Erst wenige Tage vor Release wurde bekannt, dass
  1. sich der Konsolenrelease um ein halbes Jahr verschiebt,
  2. der Steam-Workshop nicht mehr unterstützt wird und
  3. es wahrscheinlich aktuell auf keinem System möglich sein wird, die höchstmögliche Grafikqualität einzustellen und gleichzeitig 60fps zu erreichen.
Das hatte zur folge, dass die Stimmung wenige Tage vor Release im Keller war und es für alle drei punkte ordentlich Kritik hagelte.

Der verschobene Konsolenrelease

Der Kritikpunkt den ich am ehesten nachvollziehen kann, ist der verschobene Konsolenrelease. Den hätte man in der Tat wesentlich früher kommunizieren müssen als nur ein paar Tage vor seinem geplanten Release. Die Verschiebung hängt vermutlich auch ein bisschen mit den Performanceproblemen zusammen.

Die Performance

Was die Performanceprobleme betrifft, kann ich es grundsätzlich nachvollziehen wenn man 2000 Euro für einen PC ausgegeben hat und dann in einem Citybuilder nicht einmal 60 fps erreichen kann, ohne den ein oder anderen Regler nach unten zu schieben. Aber ganz ehrlich: Ich habe eine Grafikkarte für 350 Euro und einen Prozessor für 70 Euro und kann das spiel auf fast komplett hohen Einstellungen bei fast konstant 60fps spielen. Und das wird auch bei den meisten  Leuten so sein, die eine negative Review abgegeben haben. Aber weil das spiel bei 59 fps oder bei ein oder zwei heruntergeregelten Optionen ja anscheinend „unspielbar“ sei, meinen wohl einige, dass das ein Grund für eine katastrophale Review sei.  Ja, die Performance lässt an vielen stellen zu Wünschen übrig. Letztendlich ist sie aber nicht halb so schlecht, wie das auf Steam dargestellt wird.

Kein Steamworkshop

Absolut bescheuert finde ich die Kritik am fehlenden Steam-Workshop. Cities Skylines 2 setzt nämlich auf Inklusitivtät. Auch Leute, die das spiel nicht auf Steam gekauft haben, sollen in der Lage sein, ohne viel Aufwand Mods zu nutzen.
Deswegen wurde der Workshop direkt als Paradoxworkshop ins Spiel integriert. Somit gehen auch Leute, die das Spiel auf anderen Systemen ohne Steam gekauft haben, nicht leer aus. Sich darüber aufzuregen, dass ein Enzwickler versucht alle Kundinnen und Kunden mitzunehmen,  als kundenunfreundlich zu bezeichnen. ist etwas sinnfrei.

Die eigentlichen Probleme

Cities Skylines 2 hat viele Probleme die meines Erachtens auch sehr kritikwürdig sind. Auch abseits der Performanceprobleme gibt es viele Bugs, Grafikfehler, Spielabstürze. Einige alte Features wurden gestrichen, viele neue Features sind ausbaufähig, undurchdacht oder funktionieren teilweise nicht richtig.. Es gibt weniger Assets, weniger Animationen, weniger atmosphärische Details. Einige Mechaniken sind intransparent oder widersprüchlich.
Ja, Cities Skylines hat viele Baustellen. Aber auch viel Gutes. Davon sieht man aber leider nichts, wenn man sich bei Gamestar ein Savegame herunterlädt, das Spiel startet, nach 2 Minuten deinstalliert und dann irgendwas in die Kommentare kotzt. Cities Skylines 2 hat diesen Hate nicht verdient.

Kommentare

3 Antworten zu „Cities Skylines 2 hat den Hate nicht verdient“

  1. Oh man, das ist ja echt wieder ein Paradebeispiel für toxische Gamerdudes, uff.
    Die Sache mit dem Steamworkshop fand ich auf den ersten Blick auch etwas seltsam, aber wenn da ein Platformübergreifender Workshop angeboten wird, ist das ja genau der richtige Weg. Ich hab mich in der Vergangenheit schon des Öfteren geärdert, Mods, etc nicht nutzen zu können, weil ich ein Spiel im Gamepass oder bei Epic gespielt habe.

    1. Ja, stimmt. Ganz vergessen, dass das Spiel auch im Gamepass enthalten ist. Das spricht ja denn erst Recht dafür, den Modsupport nicht Steam exklusiv zu gestalten.

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