Die Siedler Online – Der gesamte Test

Vorwort
Ich habe meine ursprünglichen „der vorläufige Test“ Artikel der Übersichtlichkeit hier davorgeheftet. Wer ihn bereits kennt, scrollt  am besten gleich zum „Fazit nach drei Wochen“.
Nach einer Woche Spielzeit
Wie versprochen, reiche ich nach gut 1 Woche Spielzeit den Testbericht für die Siedler Online ein. Wie bereits vor einigen Tagen angekündigt, ist das Spiel ein typisches Browserspiel: Einloggen – ein paar Bauaufträge erteilen, die Rohstoffreserven kontrollieren und die Armee in Marsch schicken. Danach ausloggen und in 1-6 Stunden wiederkommen. Wer denkt stundenlang am Stück an den Monitor gefesselt zu werden und Nächte durchzuspielen, der ist bei diesem Spiel falsch und muss gar nicht erst weiterlesen. Da ich aber noch nicht Alles testen konnte und noch etwas weiter spielen möchte, habe ich den Test in 2 Hälften geteilt. Die 2. Hälfte wird in den kommenden Wochen nachgereicht.
Der Beginn des Spieles
Die Grundlagen
Der Start des Spiels ist relativ übersichtlich. Man befindet sich in einem Gebiet mit Bergen, Bäumen, Tieren und Zugang zum Meer und bekommt mittels Tutorial die ersten Quests, die einem das erteilen von Baufträgen, die Herstellung der einfachen Produkte wie Nadelholzbretter oder Steine erklären. Denn diese Produkte sind einfachste Baumaterialien und dienen zum Errichten der Grundlagengebäude. Höherwertige Gebäude, wie Gildenhäuser, Kanonenschmieden, Goldbergwerke, etc. welche erst in späteren Leveln erhältlich sind, benötigen wiederum höherwertige Ressourcen wie Marmor, Granit oder Laubholzbretter – aber bis dahin wird es noch mehrere Tage dauern.
Auch hier wird man während des Spieles durch das Erledigen von Quests und das Besiegen von Räubern und der damit einhergehenden Befreiung von Sektoren Erfahrungspunkte erhalten und im Level aufsteigen. Dadurch wird der Zugang zu neuen Gebäuden und den darin produzierten neuen Rohstoffen gewährt. Während man die ersten 16 Level flott hinter sich bringt, ist danach langwierige, sich immer wiederholende  Arbeit angesagt. Die Quests bestehen zumindest bis Level 19 aus „Besiege die Räuberlager“ und „Erreiche das nächste Level“ was im Prinzip auf dasselbe hinausläuft.
Die Kämpfe
Das Spielprinzip
Das Ganze läuft dann ungefähr so ab:
Man wartet erst einige Stunden, bis man die nötigen Ressourcen wie Kupfer, Kohle und Bevölkerung zusammen hat. Gibt dann 20 Rekruten in Auftrag. Das dauert dann wieder ein paar Stunden. Man schickt die Rekruten mit einem General in ein benachbartes Räuberlager, um dieses zu vernichten. Sieht dann eventuell, dass die Kupfermine erschöpft ist, oder zu wenige Bauernhöfe die Felder bewirtschaften. Verteilt also ein Bauaufträge und nach wenigen Minuten sind die Räuber in die Flucht geschlagen. Leider sind von den 20 Rekruten nur noch 3 lebend zurückgekommen, also heißt es wieder warten, ehe man sich das nächste Lager vornimmt.
Die Produktion erhöhen
Eventuell noch ein paar Zahlen zum Nachvollziehen:
Alle 8 Minuten wird ein Bronzeschwert produziert. Man benötigt 10 Schwerter für einen Rekruten (warum auch immer). Um einen Rekruten in Auftrag zu geben, muss man also 80 Minuten warten. Es sei denn, man besitzt mehrere Waffenschmieden, oder verbessert deren Effizienz mittels Ausbau (kostet teure Baumaterialien), oder Proviant. Durch Letzteres sorgt man für 30 Minuten bis mehrere Stunden dafür, dass sich die Produktion verdoppelt. Mit den Waffenschmieden ist es allerdings nicht getan. Denn diese benötigen zum Funktionieren schließlich ebenfalls Ressourcen wie Kohle und Kupfer. Ich entscheide mich der „Einfachheit“ halber für die Errichtung einer zweiten Schmiede.
Da ich jetzt allerdings doppelt so viele Schmieden besitze, benötige ich leider auch doppelt so viele Köhlereien und Kupferschmelzen, die die Schmieden mit Rohstoffen versorgen. Dadurch brauche ich wiederum die doppelte Anzahl an Kupferbergwerken und Holzfäller, um die neuen Schmelzen zu versorgen. Dadurch…. ihr merkt worauf das hinausläuft. Die Produktion zu erhöhen ist ein mühseliger und arbeitsreicher Aufwand.
Eine bereits ausgebaute Siedlung
Vorläufiges Fazit – nach einer Woche Spielzeit
An sich kein Problem. War ja bei allen Siedler-Teilen so. Allerdings werden in Siedler Online die Ressourcen so langsam produziert, dass ich im Endeffekt mehrere Tage benötige, um die Produktionsrate einer Ware zu steigern. Je weiter hinten in der Produktionskette das Wunschprodukt liegt, desto größer ist der Aufwand – logisch.
Diese Faktoren sind die Gründe, weshalb man 95% des Spieles mit Warten verbringt. Leider sind die restlichen 5% bisher nichts weiter als sich immer wiederholende Aufgaben. Neue Rohstoffquellen suchen, Produktionsraten erhöhen, Soldaten produzieren, Räuberlager zerstören, und dann wieder von vorne…
Ich hoffe, dass die nächste Woche etwas abwechslungsreicher wird.

Abschließendes Fazit – nach drei Wochen Spielzeit:
Die Siedler Reihe wurde durch ihren intelligenten Wirtschaftskreislauf, durch ihre Liebe zum Detail und ihrem „Wuselfaktor“ berühmt. Bei keinem anderem Spiel machte es so viel Spaß Dörfer zu errichten und irgendwelchen kleinen Wasserköpfen beim Aufbauen von Gebäuden, oder bei der Produktion von Gütern zuzusehen. Aufgrund der Tatsache, dass Browsergames immer Resourcen sparen müssen, entfallen viele amüsanten Animationen allerdings. Optisch beschränkt sich das Spiel also, trotz grafischer Anlehnung auf Siedler 7, auf ein Minimum.
Spielerisch gesehen, ist es ganz in Ordnung. Die Optimierung der Wirtschaftskreisläufe sorgt wiedereinmal für eine unterhaltsame Herausforderung. Strengt dabei nicht nur die grauen Zellen an, sondern sorgt auch für ein grundlegendes Verständnis der BWL und VWL. Also definitiv ein Spiel, das bildet – was natürlich ordentlich Pluspunkte gibt. Auch das Erweitern des Dorfes sorgt für einen gewissen Reiz sich einzuloggen. Man spart tagelang Laubholz und Marmor, um endlich die Schwerindustrie aufzurüsten und den Militär-Nachschub zu erhöhen, um damit neue Gebiete zu erobern.
Ähnlicher Grafikstil: Hier die Siedler 7
Blöderweise liegt genau hier der Haken. Spätestens ab Level 16 dreht sich alles nur noch um das Militär. Man baut Rohstoffe ab, um neue Truppen zu rekrutieren, diese in die Schlacht zu schicken, und daraufhin wieder Rohstoffe zu benötigen, um die Verluste zu ersetzen. Dabei wird sich mühsam von Räuberlager zu Räuberlager vorgekämpft, bis der Sektor erobert wurde und man sich zum nächsten Sektor begibt. Das ist zeitaufwändig, läuft immer wieder gleich ab und ödet deswegen nach wenigen Tagen an. Mit Level 26 kommen dann Abenteuer hinzu. Bei diesen könnt ihr euren General zusammen mit den Generälen von Freunden gegen Räuberlager auf einer bestimmten Karte kämpfen lassen. Das war dann auch schon der größte Unterschied. 
Das Problem, welches Siedler Online besitzt, ist, dass es im späteren Spielverlauf gewaltig an Reiz verliert. Routinierte Aufgaben werden schnell zur Arbeit und richtige Belohnungen, auf die man gerne hinarbeitet, fehlen vollkommen. Schade darum. Etwas mehr Abwechslung, und ich hätte sicher nochmal 3 Wochen dran gesessen.

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