Derzeit springen ja immer mehr Unternehmen – auch natürlich durch den Druck der Politik – auf den Trichter und verbannen Plastiktüten aus ihrem Sortiment bzw. geben gar keine kostenlosen Tüten mehr aus. Grund dafür ist der Umweltschutz – da ja immerhin schon genug Plastik im Meer schwimmt, welches Jahrhundertelang den dortigen Lebensraum gefährdet.
Zuerst einmal finde ich es gut, dass die Plastiktüten nicht weiter kostenlos ausgegeben werden. Sobald etwas umsonst (oder sehr günstig) ist, vergessen Menschen gerne, dass es einen Wert hat. Die Folge davon ist, dass sie absolut sorglos damit umgehen. Dann nimmt man sich auch mal drei Tüten, obwohl man eigentlich nur eine benötigt und die Tüten landen ruckzuck massenweise im Abfall – oder schlimmer auf der Straße oder im Gebüsch. Das ist übrigens auch einer der Gründe, weshalb ich diese „Wegwerfklamotten“ von Unternehmen wie Primark nicht gut finde. Aber das ist ja ein anderes Thema.
Mittlerweile werden Plastiktüten von vielen Unternehmen komplett geächtet. Stattdessen gibts häufig „umweltfreundliche“ Papiertüten. Papiertüten haben eine umweltfreundliche Eigenschaft: Sie zersetzen sich nicht erst nach 200 Jahren, sondern schon nach kurzer Zeit. Man brauch sich also um die Meere keine Gedanken mehr machen. Ansonsten sind Papiertüten im Vergleich zu Plastiktüten aber unheimlich irreführend. Ja, die Papiertüte besteht aus recycletem Material. Die Plastiktüte allerdings meistens auch. Dafür benötigt die Produktion von Papiertüten sehr viel mehr Energie (CO2), Wasser und Chemie als das bei Plastiktüten der Fall ist.
Wer also gleich nach dem Einkauf die Tüte sofort (richtig) entsorgt anstatt sie wiederzuverwenden, schadet der Umwelt durch den Kauf von Papiertüten sehr viel mehr als das bei Plastiktüten der Fall wäre. Deswegen wäre der Umwelt viel besser geholfen, wenn die Unternehmen Kunden, die ihre Tüte selbst mitbringen einen kleinen Bonus gibt, anstatt ihnen einfach vorzugaukeln, sie würden durch den bloßen Kauf einer Papiertüte etwas Gutes tun.
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