Als Blog­ger sucht man ja oft nach Möglichkeit­en, seine Leser­schaft zu erweit­ern. Sei es durch SEO (Such­maschi­nenop­ti­mierung), durch das Knüpfen neuer Kon­tak­te mit anderen Blog­gern, Blog­pa­raden, etc. Die meis­ten Maß­nah­men sind zwar kosten­los, aber auch recht zeitaufwendig, unpassend für den Blog oder kom­pliziert. Möchte man sich den ganzen Stress ers­paren, gibt es dafür eine ein­fache Lösung… für die man allerd­ings in die Tasche greifen muss: Man lässt Wer­bung schalten.

Problemfeld: Kosten

Was natür­lich erst ein­mal abschreck­end ist, ist die Tat­sache, dass durch solche Maß­nah­men Kosten entste­hen. Zwar han­delt es sich dabei meis­tens nicht um drei- oder höher stel­lige Beträge (außer man macht Wer­bung im Fernse­hen — hihi), aber selb­st “nur” 15 Euro zu zahlen, empfind­en viele als sehr abstoßend. Beson­ders deswe­gen, weil man ja nicht im Vor­feld weiß, was die Wer­bung im End­ef­fekt bringt. Kön­nte ich 1000 neue Leser garantieren, hät­ten wohl die wenig­sten damit Prob­leme 15 Euro auf den Tisch zu leg­en. Aber mit Garantien ist das immer so eine Sache. Schaut man beispiel­sweise Face­book-Wer­bung an, wird dort damit gewor­ben für jeden investierten Euro eine bes­timmte Anzahl an Likes zu bekommen.

Das ist natür­lich absoluter Unsinn, denn es wer­den nicht nur Likes in Rech­nung gestellt, son­dern auch nor­male Klicks und wie üblich das ein­fache Platzieren der Wer­bung. Jedes­mal, wenn jemand die Wer­bung sieht, entste­hen mir als Blog­ger, der FB beauf­tragt Wer­bung zu schal­ten, Kosten. Und das ohne, dass der­jenige meine Wer­bung über­haupt bewusst wahrgenom­men haben muss. Hat man also Pech, hat man 20 Euro gezahlt, aber keinen einzi­gen Like geschweige denn einen neuen Leser erhalten.

Ablauf der Facebook-Werbung

Aber erst ein­mal der Rei­he nach. Wie funk­tion­iert denn das Wer­ben auf Facebook?

1. Nun, zuerst benötigt ihr eine Face­book-Seite für euren Blog / euer Unternehmen. Denn ihr kön­nt euren Blog nicht direkt bewer­ben, son­dern nur eine Face­book-Seite. Das ist ver­mut­lich kein großes Hin­der­nis, da diese ja inner­halb weniger Klicks erstellt ist und viele Blog­ger ohne­hin bere­its eine Face­book-Seite besitzen.

2. Ruft ihr eure Face­book-Seite anschließend auf, seht ihr einen But­ton (“Seite bewer­ben”), mit dessen Hil­fe ihr Face­book beauf­tra­gen kön­nt, Wer­bung für eure Seite zu machen. Als Min­i­mum wer­den dort 4,00 € pro Tag angegeben. Dahin­ter ste­ht die Anzahl der “unge­fähren” Likes, die die Wer­bung erzie­len wird. Bei­des ist allerd­ings so nicht ganz kor­rekt. Mehr dazu aber gleich.

3. Kön­nt ihr nun ein bes­timmtes Zahlungsmit­tel ver­wen­den. Die Optio­nen reichen von Pay­pal über Handyrech­nung bis hin zur Kred­itkarte und Sofortüber­weisung. Man sollte an dieser Stelle erwäh­nen, dass der von FB angezeigte Betrag ohne Mehrw­ert­s­teuer angegeben wird. Deswe­gen muss man natür­lich noch 19% aufschlagen.

4. Zulet­zt sollte man noch angeben, von wann bis wann (Zeitrah­men) die Wer­bung gezeigt wer­den sollte.

5. Ihr kön­nt eure Wer­bung jet­zt noch weit­er spez­i­fizieren. Denn in dem ihr euch nach Auf­tragsab­gabe etwas in den Menüs des Werbe­m­an­agers bewegt, lässt sich noch fes­tle­gen, ob man statt der 4 Euro lieber ein selb­st­fest­gelegtes Bud­get ver­wen­den möchte, ob man den Zeitrah­men ändern möchte, etc. Wieso man z.B. nicht selb­st im vorhinein ein­stellen kann, dass man statt der 4 Euro  nur 1 Euro oder 10 Euro zahlen mag, ist mir schleier­haft. Eben­so, wieso ich dort als Zei­tangaben nur die PST in Cal­i­for­nia angezeigt bekomme und deswe­gen jedes­mal die Zei­tangabe umrech­nen muss.

Noch schleier­hafter ist mir aber, wieso dieses Menü, in dem man sich ger­ade befind­et, nicht das einzige ist. Es gibt etwas ver­steckt näm­lich noch ein weit­eres Menü. Klickt man links unten auf das Zah­n­rad und geht auf die “Erweit­erten Ein­stel­lun­gen”, lässt sich die Wer­bung noch weit­er spezial­isieren. Man kann dort auswählen, wie die Wer­be­ban­ner ausse­hen sollen oder wichtiger noch: Für wen die Wer­bung über­haupt sicht­bar wird. Was nützt es, wenn eine 70 jährige Oma, deren Hob­by es ist Porzel­lankätzchen zu sam­meln, Wer­bung für meinen Blog gezeigt bekommt? Genau. Nichts!  Also habe ich die Ziel­gruppe dort auf Videospiel­er im Alter von 20–50 gestellt.

Die Ein­stel­lun­gen zur eige­nen Wer­bung sind jeden­falls auf­grund der Umständlichkeit auf FB sehr untransparent.

Statistik — Erfolg der Facebookwerbung?

Immer­hin lässt sich aber wenig­stens der Erfolg der Wer­bung gut sicht­bar in ein­er Sta­tis­tik nachvol­lziehen. Es wird gezeigt, wie oft die Wer­bung bei irgendwelchen Nutzern in der Chronik (bzw. daneben) gezeigt wurde. Wie oft auf die Wer­bung gek­lickt wurde und wie oft geliked wurde. Nach gut 13 Euro wurde meine Face­book-Seite unge­fähr 2000 Mal bewor­ben, hat­te 30 Aufrufe und 10 Likes erhal­ten. Entspricht also nicht Ansatzweise den unge­fähren Angaben, die Face­book im voraus macht (es wur­den 24–60 Likes angegeben). Dazu kam noch 2,99€ an Umsatzs­teuer. Und schlussendlich 5 neue Besuch­er für meinen eigentlichen Blog. Das Ergeb­nis ist also rel­a­tiv ernüchternd.

Sich­er gibts da noch einige Feine­in­stel­lun­gen, die ich hätte tre­f­fen kön­nen, um die Wer­bung zu opti­mieren. Und auch habe ich bere­its zahlre­iche Berichte von Blog­gern in anderen bere­ichen (Mode, Lifestyle) gele­sen, die mit nur 4 Euro bessere Ergeb­nisse erzielt haben, als ich mit meinen 13 Euro. Aber es soll hier ja nur um meinen per­sön­lichen Erfahrungs­bericht gehen.

Hier gehts zur Begrün­dung, wieso der Preis von Face­book-Wer­bung über­teuert ist: Wer­bung auf Face­book Teil 2

Und wer wis­sen will, wie man einzelne Beiträge bewirbt und was dabei rumkommt, find­et die Infor­ma­tio­nen in “Wer­bung auf Face­book Teil 3”